Meine Autos

MITTIG

Hin und wieder denkt man drüber nach, wie viele Autos man schon gehabt hat. Mein erstes war ein Datsun Cherry 100A, in gelb. Das Kennzeichen lautete HB-AE 103. Ein kleines feines Autochen, gerade recht für einen Führerschein-Neuling wie mich. Nun fragt mich bitte nicht, wie lange ich es hatte.

Das zweite war dann schon eher ein Wunschauto: MG Spitfire, weiß, offen mit Hard-Top für schlappe 13.000 Märker; Kennzeichen: HB-DY 778. Dieses Auto muß wohl was besonderes gewesen sein, denn ich wurde alsbald gefragt, ob ich es nicht verkaufen wollte.

Nun ja, es gibt viele schöne Autos auf der Welt, z.B. dieses hier: Suzuki LJ80, Cabrio (was sonst?) silber-metallic, Sonder-Edition. Gekauft. Kennzeichen? HB-PU 195. Auch den hab' ich nicht allzu lange gefahren. Auch dieses Auto schien begehrt zu sein und wurde mir praktisch unterm Hintern abgekauft.

Aber der Oli fragt den Hillbrecht - damals Inhaber von BAC (Bremer Allrad Centrum), - was denn mit dem roten Jeep da draußen sei. "Der ist nix für dich, lohnt sich nicht…" so oder ähnliche Worte klangen mir in den Ohren. Nanü nana. 8.000 DM sollte der kosten. Ich hab ihn trotzdem gekauft. Jeep CJ 7 Wrangler (HB-ES 113). Seitdem weiß ich, daß derjenige, der zu Hause bei Muttern wohnt, ein kleiner Krösus sein muss. Ich habe also den Wagen komplett restaurieren lassen. Der Vorbesitzer ist mit dem nämlich übelst ins Gelände gegangen und hat das Auto mehr geschunden als gefahren.

Neuer Mehrschichtenlack (Pink-metallic), neue Schlappen (ohne TÜV-Eintragung) für 1.000 DM. Ja, ein neues Getriebe an der Hinterachse, ein neuer Anlasser. Sidepipes links und rechts (beide angeschlossen). Aber die Karre war geil! Sechs Zylinder, 4.200 Kubikzentimeter, neuer Tank auch. Alles in allem habe ich darin 20.000 DM versenkt und am Ende auch nur wieder 8.000 DM rausbekommen. Aber es hat Spaß gemacht damit zu fahren.
Heute ärgere ich mich, daß ich den nicht behalten habe.

Dann wurde ich gewöhnlich. Suzuki Swift Limousine, schwarz, Sondermodell mit gelben Nebelleuchten. Kennzeichen?? HB-?? Keine Ahnung. Dieses wurde leider von meinem damaligen Freund Jürgen Riepe geschrottet.

Übergangsweise hatte ich es dann mit einem Citroen GS zu tun, silber, Opa-Auto. Nein, wollte ich nicht! Acht Wochen war’s meiner!

Suzuki Swift GTi war der nächste (DH-HU 389). Das Autochen war bestellt, kam aber nicht an – es ist den Transporteuren vom LKW heruntergefallen. Kay, kann vorkommen. Als es endlich da war, hatte ich die schnellste Rakete auf Erden: Das Dingelchen lief 205 Klamotten, Ferrari-rot, öhm, Neuwagen Nummer Zwo. Der hats lange durchgehalten. Auf über 120.000 km hat er’s gebracht, dann mußte er weg. Elektrik-Probleme: Der Motor ging plötzlich während der Fahrt aus. Und ich hatte sogar einen Zahnriemenriss als ich mal von einer längeren Tour kam. Knapp 2.000 DM Schaden.

Für 8.000 DM dann gegen einen Peugeot 106 eingetauscht. Kennzeichen?? Der kleine Franzose war auch ein feines Wägelchen, welches ich recht lange fuhr.

Dann kam wieder die Zeit der Wünsche. Von Ursel Schnackenberg habe ich mich getrennt. Bin umgezogen in eine Eigentumswohnung und habe bei Holger Schmidt einen Jeep gesehen. Damit fings an. Die Wohnung wollte ich haben. Das Auto bei Holger war mir zu teuer. Seinem Rat folgend sah ich mich bei einem Händler in der Nähe um.

Suzuki Vitara wäre was… Als der neu war, hatte ich so einen mal zum Ausprobieren – geiles Teil. Aber Vitaras sind Sechszylinder und eben nicht so meine Geldbeutelgröße. Ich frug also den Händler ob er Alternativen hätte. Hatte er nicht. Aber… in seiner Halle stand ein Suzuki Samurai. Holla hossa!! What’s that?? Das isser! Den oder keinen! Wie teuer? 5.500 Euro glaub ich. Gekauft wie besehen und probegefahren. Aber das weiße Verdeck… Ham se nich’n anderes? Hatte er. Ein schwarzes! Super!
Dem habe ich dann ein Bikini-Top für warme Sommertage verpasst. DH-DK 550. Jo, auch diesen fuhr ich recht lange. Doch auch dieses Auto ist längst Geschichte. Zwei Mal fast verreckt – Getriebeschaden. Für 500 an den hiesigen Suzuki-Händler Hinrichsen verkauft.

Zwischenspiel. Für Hundert Euro (!) fand ich bei Holger Schmidt einen Nissan Micra, das erste Modell aus der erfolgreichen Serie. DH-ZD 254. Weiß, Sonderausstattung, Seitenstreifen, ähhh. TÜV noch einen Monat. Über 100.000 gelaufen, die Fenster gingen nicht mehr ganz runter, die Hecktür blieb nach dem Öffnen nicht mehr oben. Anyway. Ich hatte viel Spaß.
Eines Tages – nach einem recht heißen Tag – Feierabend gemacht, ins Auto gesetzt und wollte meinen Kollegen Basti Küter zum Mahndorfer Bahnhof bringen. Motor gestartet, Rückwärtsgang eingelegt und KNACK hatte ich das Lenkrad in den Händen… Ach du heilige Scheisse!

Da ich eingefleischter Cabrio-Fan bin, mußte wieder ein solches her. Ich fand nur einen BMW 318i Cabrio. DH-DK 7000. Tiefergelegt wie ein Rasenmäher. Den habe ich wenn's hochkommt vielleicht anderthalb Jahre gefahren.

Dann aber kam die Durststrecke. Arbeit bei WB verloren. Bei Daimler als Leiharbeiter in die Nachtschicht gekommen. Es dauerte lange, bis ich wieder Geld hatte. Dann aber sah ich bei Facebook eine Annonce, daß da jemand einen Smart Fortwo Diesel verkaufen wollte. 900 Euro? Ich hatte zwar das Geld nicht komplett, aber das Auto schien zum Greifen nahe. So rief ich den Verkäufer an und innerhalb einer Woche hatte ich wieder ein Auto. Zum ersten Male habe ich aber einen Deal per Handschlag gemacht. Gekauft wie besehen. Bereut habe ich es bis heute nicht. Daß das Auto einen Fronteinschlag hatte, ist mir aber recht spät aufgefallen. Die Fahrertür geht schlecht zu, die Frontpartie hat beidseitig einen Riss, der linke Vorderreifen ist rissig und total blank, die hintere Seitenscheibe (Kunststoff) ist krisselig. Aaaber… Ich habe das gleiche Kennzeichen wieder: DH-DK 7000. Ist das nicht geil?
Aber der Smart hatte ein Riesenproblem, der verlor Unmengen an Öl. Ein anderer musste her. Für 150 Euro habe ich den dann einem Schrotthändler gegeben.

Ich habe in meinem Leben auch andere Fahrzeuge gefahren. Die Firmenwagen: Mercedes Benz LP 808 7.5 to, ohne Servo-Lenkung. Das war richtige Arbeit den zu fahren. Mercedes Benz LP 809, den habe ich sehr oft gefahren. Einen Renault 7,5 to (den von Werner Zinram), keine Ahnung wie das Modell hieß, innen im Koffer wie einen Möbelwagen ausgestattet. Einen Opel Kombi (der Wagen von meinem Chef), einen Mercedes Benz 207 D Hochdach, VW T4 Bulli und das Nachfolgemodell T5 Bulli, BMW Kombi...

Bei Bruns & Wassmann hier im Dorf fand ich diesen Daimler: Mercedes A160 und kaufte ihn 5.500 Euro. Es ist das beste Auto, was ich je gefahren habe. Und wie der Zufall es wollte, ich habe erneut das Kennzeichen DH-DK 7000. Jetzt hat er mühelos den zweiten TÜV in Folge bestanden und wenn er noch bis 2929 durchhält, kann ich den mit einem H-Kennzeichen fahren.