Bremen kann stolz sein auf viele Marken, die mit Bremen weltbekannt wurden. Die nachfolgende Liste zeigt (hoffentlich) alle Marken auf. Und trotz der Tatsache, daß es einige dieser Marken nicht mehr gibt, sind sie immer noch untrennbar mit Bremen verbunden. Quellen u.a.: Wiki
AG Weser: Die A.G. Weser entstand 1872 als Nachfolger der 1843 von Johann Carsten Hinrich Waltjen (1814-1880) und Heinrich Leonhardt (1827-1886) gegründeten Eisengiesserei und Maschinenbau-Anstalt Waltjen & Leonhard, die am Stadtrand von Bremen an der Stephanikirchenweide angesiedelt war. Diese Eisengießerei und Maschinenfabrik hatte ein weitgefächertes Programm für alles was sich aus Eisen fertigen läßt, wie Brücken und Kräne, eiserne Schleusentore, Dampfkessel und Dampfmaschinen bis hin zu ganzen Fabrikausrüstungen. Nach dem Ausscheiden von Heinrich Leonhardt, wurde das Unternehmen 1848 in die Aktiengesellschaft C. Waltjen & Co. umgewandelt. Mit der Erkenntnis, daß der Schiffbau einen stetigen Aufstieg nehmen werde und Bremen hieran beteiligt sein müsse, erfolgte 1872 die Gründung der Actien-Gesellschaft Weser durch 18 Bremer Kaufleute und Unternehmer. Wegen seiner günstigen Lage am Weserufer erschien das Waltjen-Unternehmen als Grundlage gut geeignet und wurde folglich aufgekauft. Das neue Unternehmen startete den Schiffbau mit einigen kleineren Einheiten. Der erste größere und für das Überleben der Werft wichtige Auftrag erfolgte von der Kaiserlichen Marine. Zwischen 1875 und 1884 wurden Kanonenboote gebaut. Hiermit erfolgte für die A.G. Weser der Einstieg in den militärischen Schiffbau. Hauptaufträge erfolgten jedoch zunächst im nichtmilitärischen Bereich. Es zeigte sich jedoch schon bald, daß wegen der ansteigenden Auftragseingänge sowie auch der zunehmenden Schiffsgröße eine Erweiterung der Werft erforderlich werden würde. Die derzeitige verfügte lediglich über eine einzige Querhelling. Im Jahre 1901 pachtete daraufhin das Unternehmen vom Bremer Staat ein 47 ha großes Grundstück im Vorort Gröpelingen. Die alte Werft war inzwischen an den Norddeutschen Lloyd verkauft worden. In den Kriegsjahren war die Werft zu 80 Prozent zerstört. Trotzdem gelang der Wiederaufbau und von 1963 bis 1970 wurde ein umfangreiches Modernisierungsprogramm durchgeführt. Danach präsentierte sich die Werft mit Kränen für 500 und 780 Tonnen Hubkraft, die zwei Helgen für Schiffe bis 500.000 tdw überspannten. Zu dieser Zeit beschäftigte die AG Weser rund 8.000 Mitarbeiter. Damit war sie die größte Werft im Weser Ems-Gebiet. Die AG Weser konzentrierte sich im Folgenden auf Schiffsgrößen bis 400.000 tdw. In der Folge wurden viele Aufträge für Großtanker hereingenommen. Der letzte Ausbau in den frühen 1970er Jahren vergrößerte die Werft so weit, daß sie Schiffe bis zu 650.000 tdw hätte bauen können. Nach der ersten Ölkrise 1973 kam es aber nicht zu weiteren Tankeraufträgen. Großtanker konnten in Deutschland nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Preisen hergestellt werden, der Großtankerbau verlagerte sich nach Japan und weiter nach Korea. Anfang der 1980er Jahre wurde Bremen endgültig von der Werftenkrise erfasst, es fehlten Aufträge für die beiden Großwerften AG Weser und Bremer Vulkan. Die angestrebte engere Zusammenarbeit der Werften scheiterte hauptsächlich am Konkurrenz-denken. Nach langen, schließlich gescheiterten Verhandlungen und einer Besetzung der Werft durch die Arbeiter, die für einen Erhalt der Werft kämpften, wurde die AG Weser am 31. Dezember 1983 geschlossen.
Alexander von Humboldt: Die Bark Alexander von Humboldt wurde 1906 auf der Bremer Werft AG Weser zunächst als Feuerschiff unter dem Namen Reserve Sonderburg gebaut. Der Name bezog sich auf ihre Funktion als Reservefeuerschiff, welches in Sonderburg auf der Insel Alsen, die damals noch zum Deutschen Kaiserreich gehörte, beheimatet war. Mit Laternenmast und Leuchtfeuer ausgerüstet diente das Schiff an wechselnden Positionen als schwimmendes Seezeichen für die Schiffahrt. Nach wechselnden Einsätzen in der Nord- und Ostsee bekam das Schiff einen festen Platz vor der Einfahrt zur Kieler Bucht und dem Nordostseekanal. Unter dem Namen Kiel ging sie dort für zwei Jahrzehnte vor Anker. Nachdem im Jahr 1967 der feste Leuchtturm Kiel errichtet worden war, setzte sie ihr unstetes Leben als Reservefeuerschiff fort, bis sie im Oktober 1983 ihren zweiten Stammplatz in der Deutschen Bucht bekam. In den 1980er Jahren ging die Zeit der bemannten Feuerschiffe zu Ende. Die Position Weser war die letzte Station als Feuerschiff, bevor das Schiff außer Dienst gestellt wurde.
Mit der Außerdienststellung als Feuerschiff begann ihre zweite große Karriere als Sail Training Schiff Alexander von Humboldt. Auf Initiative von Kapitän Manfred Hövener und mit Hilfe vieler Freiwilliger wurde das Feuerschiff von 1986 bis 1988 zum Sail Training Schiff umgebaut. Der Rumpf erhielt erstmals seine typische grüne Farbe, die traditionelle Farbe der berühmten Bremerhavener Rickmers-Segler, die später, zusammen mit den grünen Segeln, das Markenzeichen der Bark wurden. Bei Hinsch & Ruhland in Glückstadt, einer der wenigen Segelmachereien, die noch auf die Ausrüstung großer Rahsegler spezialisiert waren, wurde der erste grüne Segelsatz mit einer Gesamtgröße von 1036 Quadratmetern genäht. Bewährte Fahrensleute, die sog. Salzbuckel, die einst noch auf den großen Frachtseglern Pamir und Passat zur See gefahren sind, haben das Schiff gemeinsam mit jungen Nachwuchsseglern eingesegelt, und im Laufe der folgenden Jahre ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die nachkommenden Generationen weitergegeben. Mit Hilfe der großen Sponsoren Brauerei Beck & Co., sowie dem Bremer Reeder und Autospediteur Egon Harms, konnte die Idee umgesetzt werden. Gemeinsam gründeten die beiden Parteien zusammen mit der S.T.A.G. die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST), und sicherten durch das eingebrachte Kapital den Umbau vom Feuerschiff zum Windjammer für die Jugend. Die Umbauphase zum Jugendsegler begann im Jahr 1986 nach den Plänen des berühmten Segelschiffbauers Zygmunt Choren. Statt der bisherigen Aufbauten und dem Laternenmast wurden bei den Motoren-werken Bremerhaven Fock-, Groß- und Besanmast aufgestellt, Rahen angebracht und Segel angeschlagen. Unter Deck wurde Platz für die Mannschaft geschaffen. Im navigatorischen und technischen Bereich wurde das Schiff mit zusätzlicher Ausrüstung nach dem neusten Stand der Technik ausgerüstet. Damit wurde eine bestmögliche Sicherheit für Schiff und Besatzung gewährleistet. Mit der Umrundung Kap Hoorns war die Alexander von Humboldt der erste Großsegler unter deutscher Flagge, der seit 1949 das Kap umrundet hat.
Am 9. Oktober 2011 wurde das Schiff in seiner Funktion als Windjammer für die Jugend außer Dienst gestellt. Bereits im Dezember des gleichen Jahres wurde das Schiff an einen neuen Eigner verkauft, der es im Januar 2012 zu den Bahamas überführen ließ, um es dort für Tagestörns einzusetzen. Bereits nach einem Jahr kehrte die Alexander von Humboldt wieder zurück. Zuerst zur Überholung ins Mittelmeer, dann in ihren alten Heimathafen Bremerhaven, wo ihr dritter großer Lebensabschnitt mit dem Umbau zu einem Hotel- und Gastronomieschiff begann.
Auf dem Gelände der Bremerhavener BVT Brenn- und Verformtechnik Bremen GmbH wurde das Schiff komplett entkernt und von sämtlichen alten Leitungen und Rohren befreit. Aus den großen 8er-Kammern, den sog. Pumakäfigen, die ihren Namen nicht zu Unrecht getragen haben, sind komfortable Vierbettkabinen mit eigenem Bad, TV und Internetanschluss geworden. Die Messen und der Betriebsgang erstrahlen in frischem Weiß. Die Blaue Lagune, das Reich des Kapitäns und gleichzeitig das Herzstück der Alex, das seit jeher für offizielle Anlässe genutzt wurde, konnte komplett im ursprünglichen Stil erhalten bleiben.
Seit Mai 2015 steht die Alexander von Humboldt der Öffentlichkeit für Übernachtungen und Veranstaltungen zur Verfügung. Zunächst machte das Schiff im Europahafen in Bremen fest und seit dem Frühsommer 2016 liegt die Alexander von Humboldt fast gegenüber ihres größten Sponsors der AB InBev-Brauerei an der Schlachte.
Angelsachsen-Verlag: Dieser Betrieb war ein im Jahr 1921 gegründetes deutsches Verlagshaus mit Sitz in Bremen. Es war ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Firma Kaffee HAG, die der Unternehmer und Kunstmäzen Ludwig Roselius d.Ä. gegründet hatte und leitete. Als Verlagsleiter agierte Georg Eltzschig. Bernhard Hoetger, Ludwig Roselius und dessen Neffe Ernst Roselius fungierten teilweise als Herausgeber einzelner Titel. In dem Verlag erschienen Werbedrucksachen für die Marke und das Produkt Kaffee HAG, sowie Publikationen (Bücher und Periodika) aus den Bereichen Baukunst, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur und Nautika. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Verlagsgeschäft in den Bremer Verlag H. M. Hauschild über.
Aqua Signal: Weltruf dank Scheinwerfer für Nautik und Industrie. aqua signal entstand aus der altehrwürdigen Bremer Firma Ahlemann & Schlatter, die 1868 gegründet worden war. Von 1872 an spezialisierte sich der Handels- und Handwerksbetrieb auf die Produktion von Schiffslaternen. 1875 beflügelten neue staatliche Vorschriften für Schiffsbeleuchtungen den Pioniergeist der Unternehmer: Ahlemann & Schlatter gelang es immer wieder, die hohen technischen Ansprüche zu erfüllen und durch Innovationen die Lichttechnik weiter zu entwickeln. Mehr als ein Jahrhundert lang begleiteten Produkte von Ahlemann & Schlatter Schiffe auf der ganzen Welt. Diese Tradition setzte sich auch fort, als die Firma 1986 in die aqua signal AG umgewandelt wurde und an der Bremer Börse notierte. Heute behauptet sich aqua signal als weltweit führender Hersteller von Spezialleuchten und Lichtsystemen für maritime Anwendungen. Auch in Zukunft wird das Unternehmen die Beleuchtungstechnik immer weiter verbessern. Mit neuen Erfindungen – und mit der gewohnten Leidenschaft für Perfektion in Qualität und Service. Der Betrieb gehört heute zu Glamox in Norwegen. Status: geschlossen. Die Produktion wurde 2018 nach Asien verlagert.
Atlas Elektronik: Die 1902 gegründeten Atlas-Werke wurde auf Initiative des Norddeutschen Lloyds Bremen gegründet. Ab 1905 war es auf dem ehemaligen Gelände der Schiffswerft AG Weser auf der Stephani-Kirchenweide angesiedelt. Hergestellt wurden neben U-Booten Maschinen und elektrische Geräte. Der eigentliche Schiffsbau wurde eingestellt. Nach den Kriegen erfolgte die Eingliederung in die Friedrich Krupp GmbH und Rhein-Metall zur Krupp Atlas Elektronik. 2006 wurde die Firma an Thyssen Krupp und EADS verkauft. Thyssen Krupp übernahm 2017 sämtliche Anteile und integrierte das Unternehmen in die ThyssenKrupp Marine Systems.
Azul Kaffee: 1949 hatte Walter Fritz Wolters einen Traum: die Gründung einer Kaffeerösterei für einen exklusiven Kundenkreis. Mit der Azul Otto Reuter GmbH realisierte er seinen Traum. Da Wolters als Kompagnon von Lohmann, Wolters & Co.-Rohkaffee-Import aus rechtlichen Gründen keine eigene Rösterei betreiben durfte, firmierte das Unternehmen zunächst unter fremdem Namen. Dank jahrelanger Erfahrung und umfassendem Know-how schuf sich Wolters schließlich ein solides Fundament für die Neugründung. Dabei begeisterte Azul die Gastronomie von Anfang an mit dem Dreiklang aus Qualität, Exklusivität und Individualität. Das Unternehmen ist seit 1997 eine Tochtergesellschaft der Firma Alois Dallmayr KG.
Bamberger Haus: Julius Bamberger, ein in Schmallenberg geborener Jude, wuchs in einfachen Verhältnissen mit seiner älteren Schwester Selma und dem jüngeren Bruder Curt auf. Sein Elternhaus stand neben der einstigen Schmallenberger Synagoge, die von seinem Großvater Mendel Bamberger erbaut worden war. Die Eltern lebten von der Landwirtschaft und einem kleinen Geschäft. Nach einer Ausbildung in der Firma seines Onkels und Tätigkeiten als Angestellter in verschiedenen Kaufhäusern in Deutschland gründete Julius Bamberger 1907 in Bremen an der Doventorstraße sein eigenes Kaufhaus Julius Bamberger, in dem zunächst Kurzwaren verkauft wurden. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges heiratete Bamberger in Oslo Frieda Rau. Später adoptierten beide die zweijährigen Zwillinge Anneliese und Egon. In den 1920er Jahren erweiterte Bamberger sein Geschäft hin zur Faulenstraße und eröffnete im Dezember 1929 das erste moderne große Kaufhaus nach den Plänen von Carl Heinrich Behrens-Nicolai, das von den Bremern bald Bambüdel genannt wurde. Es war mit neun Stockwerken das erste Hochhaus der Stadt und besaß die erste automatische Rolltreppe. Bamberger engagierte sich in der jüdischen Gemeinde Bremens und war Mitglied der Zentralverstandes des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (CV). Durch wirtschaftliche Probleme und ab 1933 zusätzlich durch die Aufrufe der NSDAP, jüdische Geschäfte zu boykottieren, ging der Umsatz Anfang der 1930er Jahre stark zurück. Bamberger wurde am 1. April 1933 im Gefängnis am Ostertor für mehrere Wochen inhaftiert. Schließlich wurde die Firma 1937 aufgelöst und das Gebäude 1939 zwangsversteigert. 1945 wurde das Kaufhaus Bamberger ausgebombt. Bamberger selbst floh 1937 in die Schweiz, wo seine beiden Kinder untergebracht waren, und von dort weiter nach Frankreich. Nachdem er in Paris mit seinem Bruder zusammen ein erfolgreiches Geschäft für Sportbekleidung eröffnet hatte, wurde er nach der Besetzung Frankreichs verhaftet, konnte aber nach der Haftentlassung mit seiner Familie 1941 über Spanien und Portugal in die USA emigrieren. Nach dem Krieg versuchte Julius Bamberger vergeblich, sein Kaufhaus wiederzubekommen. In einem Vergleich bekam er als Abfindung eine Summe von 50.000 DM. Von 1944 bis 1950 betrieb Bamberger in San Francisco ein kleines Juweliergeschäft. Ein Jahr später verstarb Julius Bamberger im Alter von 71 Jahren. Die Bremer Volkshochschule eröffnete im September 2007 im restaurierten Bamberger-Kaufhaus ihr neues Verwaltungs- und Veranstaltungszentrum. Zwei abgerissene Etagen wurden wieder aufgebaut und auf dem Dach wurde der Schriftzug Bamberger wieder installiert.
Beck's Bier: 1873 gründeten der Kaufmann Franz Gustav Thomas May, der Unternehmer Lüder Rutenberg und der Braumeister Heinrich Beck die Kaiserbrauerei Beck & May oHG. Die fortan genannte Kaiserbrauerei verkaufte ab 1874 Bier in grünen mundgeblasenen Flaschen an Bremer Gaststätten. Am 1. Oktober 1875 schied Thomas May aus dem Unternehmen aus, und das Unternehmen wurde in Kaiserbrauerei Beck & Co. umfirmiert. Ab 1876 wurde ein Bier nach Pilsener Brauart entwickelt, das ideal für den Transport nach Übersee geeignet war. Das Bier gewann die Goldmedaille auf der Weltausstellung in Philadelphia. Das Abbild der Medaille und der Bremer Schlüssel (ab 1877) erschienen erstmals als Signet auf dem Etikett. Das Bier wurde als Schlüsselbier und Key Beer weltweit bekannt. 1884 wurde das ovale Etikett mit einem nach rechts gerichteten Schlüssel als Warenzeichen geschützt. 1917 wurde die Remmer Brauerei in Bremen gekauft und 1918 die Aktienmehrheit ihres größten Konkurrenten der St. Pauli-Brauerei übernommen. 1921 wurde das gesamte Inlandsgeschäft auf die neu gegründete Haake-Beck Brauerei AG übertragen. Die Kaiserbrauerei benannte sich nun in Exportbrauerei Beck & Co. um. Der belgische Konzern Interbrew übernahm die Brauerei im Februar 2002. Der Konzern schaffte aus Kostengründen 2005 auch die traditionellen Bremer Bierkutscher ab, die das Bier mit Pferdegespann ausgeliefert hatten. Nach der Übernahme der Münchener Spaten-Löwenbräu-Gruppe durch Interbrew werden vom Unternehmenssitz in Bremen zunehmend auch die deutschen Beteiligungen und Marken verwaltet und gesteuert. Die belgisch-brasilianische Inbev-Gruppe (ehemals Interbrew) ging im November 2008 durch Übernahme der Anheuser-Busch Companies in der Anheuser-Busch InBev (AB Inbev) auf und ist nun der größte Brauereikonzern der Welt. Einen großen Unterschied zum US-Markt gibt es: Beck’s Green Lemon und Beck’s Gold wird auf dem US-Markt nicht angeboten. Letzteres ist gegen die seit langem erfolgreichen leichten und milden Lagerbiere wie Miller oder Budweiser weniger konkurrenzfähig.
Betten Wührmann: Die Firma Betten Wührmann wurde im September 1886 gegründet und existierte in der Bremer Innenstadt seit über 125 Jahren. Aufgrund von Insolvenz verlegt der Inhaber Adrian Otten das Geschäft 2021 nach Oberneuland.
Biomaris: 1934 gründete der Bremer Kaufmann Walter Brachmann die Biolabor Walter Brachmann GmbH & Co. KG. 1937 stellte er auf der Leipziger Messe zum ersten Mal sein auf Thalasso basierendes Helgoländer Meerwasser-Kurgetränk vor und meldete die Marke Biomaris ein Jahr später beim Deutschen Patent- und Markenamt an. 1940 wurden erste deutsche Mineralwasser-Fabriken mit Meerwasser beliefert. Nachdem Brachmann Anfang der 1950er Jahre die Wirksamkeit seines Produktes in einem Prozess vor Gericht bewiesen hatte, konnte er mit Biomaris vital ein erstes isotonisches Getränk in Flaschen auf den Markt bringen. Etwa zeitgleich wurde die Marke Biolabor angemeldet. Als Alleinanbieter und Teil der Bäderkultur erreichte Biomaris in den folgenden Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad und der Vertrieb der Meerwasser-Trinkkuren wurde auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt. Nach einer im Jahr 2012 durchgeführten Unternehmensanalyse investierte das Unternehmen in den Folgejahren verstärkt in die Marke und bereinigte das Sortiment mit Fokus auf die Gesichts- und Körperpflege.
Blues Club Meisenfrei: Das Meisenfrei wurde Mitte der 1980er Jahre eröffnet und hat sich immer schon als Gegenentwurf zu den herkömmlichen Kneipen entwickelt. Die Zielgruppe waren junge Leute, die ihre Lebenseinstellung hier ausleben konnten. Als sich der Blues Club 1997 direkt daneben etabliert hatte kam schnell der Ruf einer über die Grenzen hinaus bekannt werdenden Musik-Kneipe auf. Beide zusammen mit max. 300 Gästen bilden seitdem einen erfolgreichen Lückenschluss zu den großen Veranstaltungshäusern. Die bisherigen 1.500 Konzerte unten im Blues Club beweisen, daß Blues, Heavy Metal, Jazz, Rock und Ska in Bremen einfach dazu gehören. Neben international bekannten Topacts bietet der Club auch in einem großen Umfang lokalen und regionalen Bands die Möglichkeit aufzutreten. Darüber hinaus kann man den Blues Club auch für private Feiern mieten.
Borgward: Die Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. stellte ab 1924 den Blitzkarren her, ein offenes Dreiradfahrzeug mit einer Ladekapazität von fünf Zentnern, das nach der Inflation in Deutschland als Kleinlieferwagen eine Marktlücke fand. 1925 trat der Kaufmann Wilhelm Tecklenborg in das junge Unternehmen ein, nachdem er zuvor eine Lizenz zum Bau des Blitzkarrens der Bremer Aufbau-Industrie verkauft hatte. Borgward brachte als Stammeinlage die vorhandenen Maschinen ein. Außerdem gingen die Urheberrechte am Blitzkarren an die Gesellschaft über. Grundstücke und Gebäude blieben Borgwards Privatvermögen. Der Betrieb hieß nun Fahrzeugwerke Borgward & Co. GmbH. Die Firma Fahrzeugwerke Borgward & Co. wurde 1928 in Goliath-Werke Borgward & Co. geändert. Ab 1929 erwarben Carl Borgward und sein Teilhaber Wilhelm Tecklenborg die Aktienmehrheit der Automobilfabrik Hansa-Lloyd Werke AG. Die beiden Unternehmen Hansa-Lloyd und Goliath wurden verschmolzen und firmierten ab dem 31. Dezember 1931 als Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg oHG. Um eine breitere finanzielle Basis zu bekommen, gründeten Borgward und Tecklenborg gemeinsam mit vier anderen Bremer Kaufleuten 1936 eine Aktiengesellschaft, die als Hansa-Lloyd-Goliath Werke AG firmierte. Da sich Borgward bald von seinen neuen Partnern bevormundet fühlte und allein die Führung übernehmen wollte, wurde diese AG nur ein Jahr später wieder aufgelöst. Borgward war nun alleiniger Eigentümer und nannte sein Unternehmen Hansa-Lloyd-Goliath Werke Carl F. W. Borgward. Im Lkw-Bereich war Borgward einer der bedeutendsten Produzenten im Deutschen Reich. Nach Eröffnung des neuen Autowerks in Bremen-Sebaldsbrück am 23. September 1938 änderte der Inhaber den Firmennamen noch einmal: Seine Unternehmens-gruppe hieß nur noch Carl F. W. Borgward. Nach Kriegsende ging es mit Borgward weiter bergauf. Von Mitte der 1950er Jahre an verschlechterte sich, für die Öffentlichkeit zunächst unmerkbar, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Im Verlauf des Jahres 1960 brach auch der Umsatz der zuvor noch relativ gut aufgestellten Hauptmarke ein. Carl Borgward reagierte auf die zugespitzte Lage lediglich mit der Einwerbung zusätzlichen Fremdkapitals, nicht jedoch mit Veränderungen im Unternehmen. Eine Veräußerung von Teilen des Konzerns an private Investoren sollte zumindest erörtert werden. Den gesamten Kredit in Höhe von rund 50 Millionen D-Mark stellte ein Konsortium mit maßgeblicher Beteiligungen der Bremer Landesbank und der Kreditanstalt Oldenburg bereit. Die ebenfalls beteiligten privaten Banken, darunter Borgwards Hausbank Bremer Bank, waren sehr zurückhaltend und nur durch die öffentliche Bürgschaft überhaupt zu einem Engagement zu bewegen. Carl Borgward erwies sich in den folgenden Wochen jedoch als nicht kooperativ. Die Sanierung blieb aus. Anfang November lehnte er ein Angebot des US-amerikanischen Autobauers Chrysler ab, sich mit 200 Millionen D-Mark an seinem Unternehmen zu beteiligen. Kurz darauf wurden erstmals Mitarbeiter entlassen. 1961 geriet die Unternehmensgruppe in finanzielle Schwierigkeiten, die nach einem umstrittenen Krisenmanagement 1963 zum Untergang des Unternehmens und der Marke Borgward führten.
Bratwurstglöck'l und Martin Kiefert: Zwei Unternehmen, am Liebfrauenkirchhof ansässig, die nur 15 Meter auseinanderliegen. Sowas gibt es nur in Bremen. Eigentlich ist es egal, ob man seine Bratwurst beim Bratwurstglöck'l Stockhinger isst oder bei Kiefert – wer Bratwurst mag, wird beide mögen. Doch in Bremen gibt es kein egal, hier gibt es Team Stockhinger und Team Kiefert. Bratwurst geht immer. Ob zweites Frühstück oder nächtlicher Snack auf dem Weg zur letzten Bahn – die Bremer/innen lieben ihre Thüringer Bratwurst vom Rost. Natürlich sind sie mundfaul und kürzen ab: "Eine vom Rost büdde" ist wohl der meistgehörte Satz an den Wurstbuden. Keine 15 Meter trennen hier das Bratwurstglöckl A. Stockhinger & Sohn vom Verkauf der Martin Kiefert Gaststätten Betriebe-GmbH im alten Küsterhaus der Unser Lieben Frauen-Kirche. 15 Meter, die zu der unvermeintlichen, individuellen Grundsatzfrage führen: Stockhinger oder Kiefert? Die einen schwören so, die anderen anders. Tatsache ist: Die meisten wissen, wo sie hinwollen. Und das schon immer. Wenn man sie fragt, warum nun hier und nicht da, kommt immer die gleiche Antwort: "Weil ich es als Kind schon geliebt hab'". Oma und Opa hatten das als Kinder auch schon gemacht, denn bereits 1931 errichtete Kiefert seinen ersten Holz-Pavillon am Bahnhof und 1937 den Imbiss an der Liebfrauenkirche.
Nach dem Krieg entstand ein Wurstpavillon aus Leichtmetall – dieser stand 50 Jahre vor dem Bahnhof und gehört heute dem Bremer Landesmuseum. Als Leihgabe beherbergt er einen Verkaufsstand in der Markthalle 8. Die Denkmalpflege nannte ihn aufgrund seiner Rund um die Uhr-Versorgung ein lokales Zeugnis der Entwicklung des modernen Bahnreisewesens und kommentierte: Daß der Pavillon ein erhaltenswertes Soziotop darstellt, wovon man sich bei einer Bratwurst leicht überzeugen kann, sei nur nebenbei bemerkt. Das gilt am Liebfrauenkirchhof bis heute: da stehen Politiker und Kaufleute neben den Jungs von der Straßenreinigung. Stockhinger oder Kiefert? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Manch einer liebt den Senf am Glöckl, aber den Kartoffelsalat am Küsterhaus. Zum Glück liegen dazwischen nur 15 Meter.
Bremer Babbeler: 1886 erfand der Utbremer Konditormeister und Bonbonkocher Albert Friedrich Bruns den Babbeler. Gegenwärtig gibt es in Bremen noch zwei Hersteller: Die 1886 gegründete A. F. Bruns und die 1920 gegründete Zuckerwaren-Manufaktur Friedrich Germann. Babbeler sind Menthol- bzw. pfefferminzhaltige Zuckerstangen, die in Bremer Manufakturen hergestellt und in Pergamentpapier eingewickelt werden. Sie enthalten neben dem Pfefferminzöl noch Zucker, Glucosesirup und Wasser und sind wohl die ersten Husten-Lutschstangen der Welt. Babbeler gibt es in Apotheken, Drogerien, Kiosken, Supermärkten, Reformhäusern und einigen Teeläden innerhalb der Stadtgrenzen Bremens zu kaufen.
Bremer Baumwollkämmerei: Das Unternehmen wurde 1883 als Aktiengesellschaft gegründet. Gründer und Kapitalgeber waren die Konsuln George Albrecht, Weinlich und Delius sowie die Kaufleute H. Claussen, J. Fritze, J. Hachez und C. Kulenkampff. Von diesen Gründern wurde Ferdinand Ullrich zum kaufmännischen und Paul Zschörner zum technischen Direktor bestimmt. Auf Vorschlag Zschörners fiel die Wahl des Standortes für das Werk auf ein 500.000 Quadratmeter großes Areal zwischen der Aue und der Weser in der seinerzeit zur preußischen Provinz Hannover und seit 1939 zu Bremen gehörenden Kreisstadt Blumenthal. Der Standort hat sich dank seiner Größe, günstiger Verkehrsanbindungen und ausreichender, guter Wasser-ressourcen (eigene Tiefbrunnen) bis Ende 2008 als tragfähig erwiesen. Am 11. September 1884 begann die Produktion mit 150 Arbeitern. Schon 1896 wurden 2.000 Arbeiter beschäftigt. 1897 wurde mit der Farge-Vegesacker Eisenbahn der Anschluss an das Bahnnetz vorgenommen. Bis 1930 stieg die Arbeitnehmerzahl auf 3700, weshalb die BWK auch Wohnanlagen baute u.a. das denkmalgeschützte Wohnhausensemble der Bremer Woll-Kämmerei (1913, 1922/24 und 1934). Dabei wurde sie vom damaligen Landrat Paul Berthold unterstützt. Als erster Industriebetrieb in dem ländlichen Ort änderte die BWK die Struktur Blumenthals umfassend. Neben Bevölkerungsanstieg, Wohnungsbau und Bahnanschluss sind auch der Bau von Schulen, Kirchen und des Kreiskrankenhauses sowie die Straßenbeleuchtung und die allgemeine Stromversorgung bis 1904 auf den Einfluss bzw. Förderung der BWK zurückzuführen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden ganze Straßenzüge mit Wohnhäusern gebaut, um den bis zu 5.000 Arbeitern eine Heimat zu bieten. Im Zweiten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen eine hohe Zahl von Zwangsarbeitern, 1944 waren es 1198 Personen. Die Häuser, in denen diese untergebracht waren, existieren noch heute (z.B. in der George Albrecht-Straße). Auf der nahegelegenen Bahrsplate bestand ein inzwischen abgerissenes Wohnlager. Im Juni 2000 besuchten ehemalige Zwangsarbeiter die BWK. Die Entwicklung der Lohnkosten, der Wechselkurse und die Liberalisierung der Einfuhren bedrohten die Wettbewerbsfähigkeit der Kämmerei Anfang der 1960er Jahre gegenüber der ausländischen Konkurrenz. Infolgedessen wurde der Betrieb umstrukturiert und entwickelte sich zum weltweit größten seiner Art an einem Standort. Die Kapazität reicht für die Verarbeitung der Wolle von 20.000 Schafen pro Tag. Hervorgerufen durch die Strukturveränderungen im internationalen Handel mit Wolle und Wollprodukten vollzog das Unternehmen seit den 1980er Jahren die Wende von der früher vorherrschenden Produktorientierung zur nunmehr entscheidenden Marktorientierung. Aus der ehemaligen Lohnkämmerei, dem Produzenten für fremde Rechnung wurde ein Anbieter von Kammzügen aus Wolle, Chemiefasern und Mischungen. Nach Rationalisierungsmaßnahmen aufgrund der veränderten Weltmarktsituation, der sinkenden Nachfrage nach Wolltextilien und des technischen Fortschritts verblieben im Jahr 2006 nur noch 260 Arbeitsplätze einschließlich der Tochtergesellschaften. Im Jahre 2003 begann die Produktion in einer Wollkämmerei bei Istanbul, wo niedrigere Produktionskosten anfallen. Seit 2007 wurde die Aktie des Unternehmens nicht mehr an der Börse gehandelt. Der bisherige Großaktionär und Investor Elders übernahm die Aktiengesellschaft zu 100 Prozent. Damit ging nach 119 Jahren ein wichtiger Teil der Bremer Börsengeschichte zu Ende. Am 3. Dezember 2008 wurde die voraussichtliche Schließung der Wollkämmerei in Bremen bekanntgegeben. Als Hauptgründe wurden die hohen Produktions-kosten für derartige Produkte, die Transportkosten für Schafwolle aus Neuseeland bzw. Australien und der starke Nachfrageeinbruch nach Wollkammzügen während der Finanzkrise angegeben. Die Verarbeitung von Rohwolle am Bremer Standort wurde am 27. Februar 2009 nach 125 Jahren eingestellt. 1992 wurde in Australien, dem wichtigsten Erzeugerland von Wolle, eine 100prozentige Tochtergesellschaft unter dem Namen GWC (Geelong Wool Combing Ltd.) in Corio errichtet, die bis 2003 Bestand hatte. 1993 erwarb die BWK drei Handelsunternehmen und erweiterte damit ihre Geschäftsbasis in Bezug auf das Produktangebot. Der Handel mit Rohwolle, gewaschener Wolle und Kämmlingen kam hinzu und neue Absatzmärkte. Seit Februar 2001 gehörte die Kämmerei Australien Topmaking Services Ltd. (Austop), Parkes, Australien als 100prozentige Tochtergesellschaft zur BWK. Im Zuge der am 9. August 2000 in der Hauptversammlung beschlossenen Kapitalerhöhung wurde diese Kämmerei von der Australian Wool Holding als Sacheinlage eingebracht. Diese Gesellschaft wurde im Rahmen eines Sanierungskonzeptes an eine australische Gesellschaft verkauft. Mit JSB – J.S. Brooksbank & Co (Australasia) Ltd., Wellington, Neuseeland gehörte das größte neuseeländische Wollhandelshaus zur BWK-Gruppe. Dieses Unternehmen wurde 2005 wieder verkauft.
Bremer Bonbon Manufaktur: Begonnen hat die Geschichte der Bremer Bonbon Manufaktur in Gränna, dem schwedischen Herkunftsort der traditionellen rot-weißen Zuckerstangen (Polkagris). Immer wieder legte Sabine Marquardt hier mit ihrer Familie auf dem Weg in den Urlaub eine Pause ein und ließ sich von der Begeisterung von Klein und Groß beim Beobachten der traditionellen Bonbonkocher anstecken. Hier entwickelte die Gartenbau-Ingenieurin und Mutter von vier Kindern ihre Idee, eine eigene Bonbon Manufaktur zu eröffnen. Das Know-how eignet sich Sabine Marquardt in Gränna direkt an und perfektioniert ihr Können bei Schulungen in Deutschland. Eine historische Bonbon-Presse aus Dänemark wurde angeschafft, das hübsche Logo mit den Bremer Stadtmusikanten auf knalligem Pink entwickelt und der Laden samt Küche in der Böttcherstraße eingerichtet. 150 Jahre nachdem die Schwedin Amalia Eriksson ihre Zuckerstangen in Gränna offiziell verkaufen durfte, eröffnete Sabine Marquardt 2009 ihre Bremer Bonbon Manufaktur.
Bremer Gewürzhandel: Gemeinsam mit einem Partner startete der gelernte Medienkaufmann und Bäcker Daniel König als regionaler Markthändler, ehe er 2009 auf eigene Faust die Bremer Gewürzhandel GmbH gründete. Der Bremer Gewürzhandel bietet Genießern seither eine vielfältige Auswahl an erlesenen Gewürzen, eigenen feinen Gewürzmischungen, unter-schiedlichen Ölen, Tees, Nüssen, Honig, Schokolade und dem passenden Küchenzubehör. Alle Produkte sind von Hand abgefüllt und die Abfüllmengen werden so gering gehalten, daß keine langen Lagerzeiten entstehen. Somit sind diese stets frisch und damit maximal aromatisch! Schneller Versand ist garantiert! Heute beschäftigt das Unternehmen über 40 Mitarbeiter.
Bremer Goldschlägerei (Bego): Das Unternehmen wurde 1890 von dem Bremer Zahnarzt Wilhelm Herbst gegründet. Der Name Bremer Goldschlägerei erinnert heute noch an seinen Ursprung: Herbst legte mit der Idee, Zahngold zu verarbeiten, den Grundstock des Unternehmens. Während das Metall zuvor in die Kavität – zum Leidwesen der damaligen Patienten – eingehämmert wurde, machte Herbst den Werkstoff zunächst über einer Flamme kohäsiv und erstellte eine Goldfolie. Diese wurde wiederum zu Plombiergold in Form von Goldpellets weiterverarbeitet, die dann einfacher in die Kavität eingeführt und angepasst werden konnten. Die von ihm entwickelte Rotationsmethode setzte sich schnell weltweit durch. Im Krieg wurde die Bego vollständig zerstört, aber wieder aufgebaut. Erhebliche Bedeutung für den weltweiten Dentalmarkt hat Bego zuletzt durch die Entwicklung und Patentierung eines digitalen Verfahrens zur vollautomatischen Herstellung von Zahnersatz erlangt. Arbeitsintensive Schritte, wie der manuelle Gerüstbau im Labor, können dadurch ersetzt werden.
Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG): 65 Kaufleute gründeten 1877 die Aktiengesellschaft. 1888 übernahm die BLG den neuen Freihafen rechts der Weser und nach der Fertigstellung des Überseehafens 1906 auch diesen. Es folgten die Getreideverkehrsanlage und der Weserbahnhof. Ab 1953 übernahm BLG auch die Bremerhavener Hafenbetriebe. Seither dominiert die BLG sämtliche Hafenarbeiten. Krisen konnte durch das Aufkommen von Automobilverschiffungen aufgefangen werden.
Bremer Loch: Mit dem Bremer Loch ist nicht das Bremer Haushaltsloch gemeint, das ja bekanntlich immer größer wird, sondern ein sprechender Gullydeckel am Rande des Marktplatzes, an der nördlichen Ecke der Bremer Bürgerschaft. Dieser Gully ist ganz unscheinbar zu finden, denn auf den ersten Blick ist er kaum von einem normalen Gullydeckel zu unterscheiden. Man muss schon aufmerksam danach Ausschau halten. Das Bremer Loch ist 90 Zentimeter tief und hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern. Der aus Bronze gefertigte Gullydeckel hat in der Mitte einen Geldeinwurfschlitz und wird von einer plattdeutschen Aufschrift geziert, die auf die Laute der Bremer Stadtmusikanten – Hahn, Katze, Hund und Esel – anspielt: "Kreih nich, jaul nich, knurr nich, segg I AA, Doh wat rin in’t Bremer Loch." Am Gullyrand befindet sich die Umschrift: "Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe der Freien Hansestadt Bremen." Unter dem Gullydeckel verbirgt sich eine unterirdische Spardose aus Edelstahl. Wer eine Münze in den Gullyschlitz einwirft, wird mit dem Gesang eines der Bremer Stadtmusikanten belohnt. Radio Bremen zeichnete die einzelnen Tierstimmen auf. Sie werden durch eine Fotozelle beim Einwurf einer Münze ausgelöst – allerdings ertönen die Tierrufe nur bei Münzen ab zehn Cent aufwärts. Das eingeworfene Geld kommt der Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe zu Gute, die damit Projekte für die Menschen in der Stadt unterstützt. Inzwischen ist das am 27. Juli 2007 installierte Bremer Loch zu einer viel besuchten Touristenattraktion von Bremen geworden. Pro Jahr landen so etwa 15.000 Euro in Bremens größter Sammelbüchse.
Bremer Nachrichten: Von 1743 bis Ende 1853 erschienen die Bremer Wöchentlichen Nachrichten. Der Bremer Senat beauftragte Postmeister Johann Schweling 1741 mit der Herausgabe eines Intelligenzblattes. Das älteste überlieferte Exemplar erschien am 7. Januar 1743 als Anzeigenblatt. 1749 übernahm Ratsbuchdrucker Friedrich Meier die Herausgabe. Die Ratsdruckerei wurde 1837 aufgelöst und 1838 übernahm Gustav Bernhard Schünemann den Druck der Bremer Wöchentlichen Nachrichten. Dem Verleger Gustav Bernhard Schünemann gelang es 1860, die Zeitung gänzlich zu übernehmen. 1854 wurde die Zeitung in Bremer Nachrichten umbenannt. Zunächst blieb die Zeitung ein Anzeigenblatt. Sie erschien ab 1871 als Tageszeitung. Bis 1900 stieg die Zahl der Abonnenten auf 25.000. In den 1920er Jahren war die Zeitung liberal mit einem zunehmenden Hang zum Konservativen. In der NS-Zeit passte sich die Zeitung an. Sie bekam aber zunehmende Schwierigkeiten mit der von der NS-Herrschaft geförderten Zeitung. Die Bremer Nachrichten mussten eine 51prozentige Beteiligung eines NS-Verlages hinnehmen. Von 1934 bis 1944 lautete der Titel Bremer Nachrichten mit Weser-Zeitung. 1936 wurden die beiden Verleger Walther Schünemann und Carl Eduard Schünemann II durch den Reichsleiter für die Presse Max Amann (NSDAP) aus der Reichspressekammer ausgeschlossen. Carl Schünemann sicherte 1937 die Existenz des Verlages durch den Beitritt zur NSDAP. Die Auflage stieg auf 60.000 Stück. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Erscheinen der Weser-Zeitung mangels Lizenz der Militärregierung eingestellt. Zwischen 1945 und 1949 erschien die Zeitung nicht, da Verlag und Herausgeber von den Besatzungsmächten keine Lizenz erhielten. Zuerst erschien die Zeitung unter dem Titel Bremer Nachrichten mit Nordsee-Zeitung. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland war die lizenzfreie Pressefreiheit wiederhergestellt, und die Bremer Nachrichten versuchten sich ab 1949 als bürgerlich-liberale Tageszeitung zu etablieren. Der Schünemann-Verlag nahm die Herausgeber der Norddeutschen Zeitung Friedhelm und Friedrich Pörtner als Teilhaber in die umbenannte Firma Schünemann & Pörtner auf. Von 1949 bis Anfang der 1970er Jahre arbeiteten die bürgerlichen Blätter Bremer Nachrichten und die Bremerhavener Nordsee-Zeitung zusammen. Die Zeitung konnte ihr konservatives Image nicht verlieren, auch wenn in den 1960er Jahren junge Journalisten durchaus die damalige Aufbruchstimmung unterstützten. Am 29. November 1951 beging Erich von Halacz einen Paketbombenanschlag bei den Bremer Nachrichten, bei dem der Chefredakteur Adolf Wolfard getötet und dessen Sekretärin und der Feuilleton-Chef der Zeitung schwer verletzt wurden. Der Attentäter hatte sich zuvor vergeblich um ein redaktionelles Volontariat bemüht. Auf Dauer konnten die Bremer Nachrichten den Vorsprung der Konkurrenz des Weser-Kuriers nicht aufholen. Schünemann versuchte 1974, seinen Verlag an die Axel Springer AG zu verkaufen. Nach Protesten von Pörtner, der Belegschaft und der Gewerkschaft IG Druck und Papier wurde eine bremische Lösung gefunden: Die Bremer Nachrichten wurden 1974 von der Weser-Kurier GmbH übernommen mit der Auflage, daß sie eine eigene Redaktion behielten und keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Äußerlich unterschied sich die Tageszeitung Bremer Nachrichten vom Weser-Kurier über lange Jahre durch die Bilder auf der Titelseite. Illustrationen auf der ersten Seite galten nach Ansicht des Konkurrenzblattes als unseriös. Die Anzeigenvermarktung beider Zeitungen firmierte unter der gemeinsamen Marke Bremer Anzeigenblock. Anzeigenkunden konnten seitdem nur beide Titel belegen. In den 1980er Jahren hatten die Bremer Nachrichten eine Auflage von etwa 35.000 Stück und waren hauptsächlich in Bremen-Nord und Bremen-Schwachhausen verbreitet. Im Laufe der Zeit fand eine zunehmende Angleichung an den Weser-Kurier statt. Zunächst wurden überregionale Seiten (Wirtschaft, Kultur, Vermischtes, Niedersachsen usw.) gemeinsam gestaltet. 1987 wurden auch die Lokalteile zusammengelegt. Ein wichtiges Stück Eigenständigkeit ging verloren, als Dietrich Ide, langjähriger Chefredakteur, 2008 in den Ruhestand ging und als Nachfolge eine gemeinsame Leitung für die beiden Tageszeitungen bestimmt wurde. Die beiden Zeitungen unterschieden sich zunächst noch durch die ersten zwei bis vier Seiten, zuletzt nur noch durch einzelne Fotos oder Kommentare. Spätestens im August 2010 waren auch die Titelseiten bis auf den oberen Teil identisch. Die eigene Internetpräsenz wurde mit einer Umgestaltung ab September 2009 aufgegeben, die Internetadresse bremer-nachrichten.de leitet weiter zur Homepage weser-kurier.de. Auf seiner Internetseite bietet der Verlag Bremer Tageszeitungen AG historische Ausgaben der Bremer Nachrichten an. Die Bremer Tageszeitungen AG brachten anlässlich des 275. Geburtstages der Bremer Nachrichten eine 56seitige Jubiläumsausgabe heraus.
Bremer Rundfunkmuseum: Das Bremer Rundfunkmuseum im Bremer Stadtteil Findorff wurde im Jahr 1978 von funkbegeisterten Radio-Sammlern gegründet. Heute ist es das größte Technikmuseum seiner Art in Deutschland.
Bremer Vulkan: 1893 entstand durch die Fusion der Vegesacker Werften die Bremer Vulkan Werft und zählte mit den über 1.000 Beschäftigten schon zu Beginn zu den Bremer Riesenbetrieben. Vorausgegangen war der Kauf des Bremer Teils der Langeschen Werft. Die Werft befand sich damals sowohl auf dem Gebiet der Republik Bremen (Vegesack) als auch auf dem Gebiet des Königreichs Hannover (Grohn), wobei ein kleiner Grenzverkehr zolltechnisch nicht ungünstig gewesen sein dürfte. Diese Werft war 1805 von Johann Lange, einem talentierten und sozial engagierten Unternehmer, gegründet worden. Nach seinem Tod 1844 wurde die Werft von dem ältesten Sohn Carl Lange und nach dessen frühen Tod 1887 von seiner Witwe weitergeführt. Geschäftsführer wurde der vorher bei der Meyer-Werft in Papenburg beschäftigte Ingenieur Nawatzki, ein gebürtiger Schlesier. 1895 kaufte der Bremer Vulkan das Gelände der mit Absatzproblemen kämpfenden Bremer Schiffbau Gesellschaft, eine Nachfolgerin der 1883 gegründeten Werft von Hermann Friedrich Ulrichs. Auch diese Werft befand sich auf bremischem (Vegesack) und hannoverschem Gebiet (Fähr). Nawatzki kaufte weiteres Gelände in Fähr-Lobbendorf hinzu; die Gesamtfläche betrug damit 325.000 m² und hatte eine Uferlänge von 1.500 m. Im Spätsommer 1896 verlegte er die Werft vom Langeschen auf das Ulrichs-Gelände in Fähr; die Verwaltung blieb vorerst am alten Platz. Außer dem Schiffbaubetrieb gab es dadurch eine komplette Maschinenfabrik mit Gießerei, Kesselschmiede, elektrischen Kränen und Werkzeugmaschinen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 erfolgten immer mehr Aufträge aus dem Ausland, insbesondere aus Skandinavien. In der Folgezeit waren es fast 70 Prozent Neubauaufträge. Insbesondere im Spezialschiffbau für Tanker, Fracht- und Kühlschiffe besaß der Vulkan einen international guten Ruf. Die Werft selbst überstand die Bomberangriffe relativ unbeschadet. Die Anfangsjahre nach dem Krieg wurden durch Reparaturarbeiten für die Alliierten, von Küchenherden und von 1946 an von Lokomotiven überbrückt. Einer der ersten größeren Aufträge war der Umbau der Europa zum amerikanischen Truppentransporter. Zur Steigerung der Produktivität wurde Anfang der 70er Jahre ein 331×57 Meter großes Trockendock errichtet, in dem Schiffe bis 300.000 dwt Tragfähigkeit erbaut werden konnten, mit der Option, dies auf 1.000.000 dwt erhöhen zu können. Für den Materialtransport gab es einen 450 Tonnen-Portalkran. Des Weiteren wurde ein 170×25 Meter-Hallendock für Schiffe bis 25.000 dwt errichtet. Daneben blieben drei der alten Helgen erhalten, auf denen 1985 die letzten Neubauten vom Stapel liefen. Für den weiteren Materialtransport zum Trockendock wurde ein neuartiges Schwerlast Transport System (STS) entwickelt, mit dem die in den Schiffbauhallen witterungs-unabhängig vorgefertigten Segmente bis 3.880 t Gewicht transportiert und ins Dock abgesenkt werden konnten. Als dieses System fertig war, fehlten allerdings die notwendigen Aufträge. Anfang der 1980er Jahre wurde Bremen endgültig von der Werftenkrise erfasst, es fehlten Aufträge für die beiden Großwerften AG Weser und Bremer Vulkan, und die Verluste nahmen zu. Die angestrebte engere Zusammenarbeit norddeutscher Werften scheiterte hauptsächlich am Konkurrenzdenken, eine Fusion der beiden Bremer Großwerften scheiterte ebenfalls. 1979 erfolgte die Übernahme der Neuen Jadewerft in Wilhelmshaven. 1984 entstand durch Vereinigung mit der Lloyd-Werft in Bremerhaven der Bremer Werftenverbund. 1985 wurde die Aktienmehrheit der Schichau Unterweser AG Bremerhaven übernommen. 1987 erfolgte der Erwerb von fast 90 Prozent des Stammkapitals der Seebeckwerft Bremerhaven. Es nutzte alles nichts. Im Februar 1996 stellte der kurzzeitige neue Vorstandsvorsitzende Udo Wagner beim Amtsgericht Bremen einen Vergleichsantrag, um einer möglichen Konkursverschleppung zu begegnen. Die ostdeutschen Werften aus dem ehemaligen Kombinat Schiffbau wurden aus dem Verbund ausgegliedert, waren also nicht betroffen, ebenso die Lübecker und die Wilhelmshavener Werft. Für die Lloyd Werft Bremerhaven bestanden wegen einer stabilen Auftragslage ebenfalls gute Überlebenschancen. Ein Teil der Vulkan-Anlagen wurde von der Lürssen-Werft übernommen.
Bruns Kaffee: Die Kaffeerösterei von Friedrich Bruns mit ihrem Wappen-Kaffee war 1904 gegründet worden. Der Unternehmenssitz lag in der Innenstadt an der Obernstraße. Die Sache mit dem Wappen war dem Unternehmen wichtig: ein roter Bremer Schlüssel vor schwarzen und weißen Ringen auf rotem Wappengrund. Es fand sich auf Kaffeepackungen, auf Rechnungsformularen und Email-Werbeschildern. Und auf den Kaffeedosen der Firma, die auch Wappen-Kakao und Wappen-Tee im Sortiment hatte. Und deren Telegrammadresse laut Rechnungsformular Wappenbruns, Bremen hieß. Dann aber veränderten sich Kaffeemarkt und Lebensmittelhandel. Die Kaffeerösterei wurde stillgelegt und 1975 ging die Rösterei in der Friedrich Bruns Coffee Trading GmbH auf.
BSAG: Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist ein kommunales Verkehrsunternehmen mit Sitz in Bremen. Die Aktiengesellschaft betreibt einen Großteil des öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt, darunter die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bestehende Straßenbahn Bremen und den Stadtbusverkehr in der Hansestadt. Außerdem war das Unternehmen für den von 1949 bis 1961 verkehrenden Oberleitungsbus zuständig (1910/11 gab es die nicht von der BSAG betriebene Parkbahn). Es ist außerdem ein öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen und betreibt in dieser Funktion das stadtbremische Industriestammgleis Richard Dunkel-Straße. Die Stadtgemeinde Bremen besitzt über die stadteigene Bremer Verkehrsgesellschaft mbH mittelbar 100 Prozent der Anteile an der Bremer Straßenbahn AG./p>
Croll & Denecke: 1897 beschlossen Gustav Croll und Theodor Denecke, rohe Schwämme aus dem griechischen Mittelmeer nach Bremen zu importieren und hier in Handarbeit zu veredeln. Bis dahin war es ein langer Weg. Den wollten ursprünglich auch andere beschreiten: Zur Gründungszeit war Croll & Denecke mit der Idee des Schwammhandels nicht allein. Damals gab es in Deutschland noch über hundert Firmen. Davon sind nur wenige übrig geblieben – viele fanden keine Nachfolger, andere überstanden die Kriege nicht. Von beidem blieb Croll & Denecke verschont. Damit sind sie bis heute erfolgreich: Als Großhändler für Naturschwämme sind Croll & Denecke in Europa Marktführer. Mittlerweile wurde die Produktpalette um nachhaltige Wellness- und Haushaltsprodukte erweitert.
CTS Eventim: Das Unternehmen wurde 1989 unter dem Namen CTS Computer Ticket Service gegründet und entwickelte sich nach der Übernahme durch Klaus-Peter Schulenberg (KPS Bremen) zum Marktführer in den Bereichen Ticketing und Live Entertainment.
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: 1980 als Kammerorchester der Jungen Deutschen Philharmonie gegründet, war das Orchester zunächst ein von den Gründern selbstorganisierter, basisdemokratischer Zusammenschluss von Musikstudenten. Seither ist das Orchester fester Bestandteil vieler musikalischer Aufführungen in und um Bremen, z.B. Kissinger Sommer 2017. Die vielen Auszeichnungen belegen diesen Erfolg.
DGzRS: Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Die DgzRS wurde 1865 in Kiel gegründet und ist in Bremen seit 1866 ansässig. Hier am Franziuseck ist auch die Zentrale, in der sämtliche Entscheidungen getroffen werden. Sie ist eine deutsche nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation, die für den Such- und Rettungsdienst (SAR: Search and Rescue) bei Seenotfällen im deutschen Teil der Nord- und Ostsee auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zuständig ist. Die DGzRS erhält keine staatlichen Gelder und deckt den größten Teil ihrer Kosten durch freiwillige Zuwendungen.
Die Gewürznuss: Die Marke gibt es seit 2016 und wurde vom Bremer Kevin Drasl ins Leben gerufen. In Marokko und in anderen Ländern haben ihn seine Begeisterung für die riesigen Berge aromatischer Gewürze, Kräuter sowie frischer Erdnüsse und Mandeln zur Entwicklung der Gewürznüsse inspiriert. Im Sommer 2020 wurde das Start-up Hanse Food Bremen GmbH übernommen. O-Ton: Wir sind Bremer Foodies aus Leidenschaft mit langjähriger Erfahrung in der Lebensmittelbranche und möchten Die Gewürznuss in Bremen und umzu noch bekannter machen. Das aufwendige Verfahren und die Zutatenlisten ohne unnötigen Schnickschnack sind weiterhin die Grundlage für die originalen Gewürznüsse und Aufstriche, alles basierend auf Nüssen und Gewürzen.
Die Sirupmanufaktur: 2015 hat Sandra Malcherek ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Eigentlich ist sie gelernte Schiffahrtskauffrau, aber als sie die Gelegenheit bekam, einen kleinen Hofladen im Bremer Umland zu übernehmen, griff sie begeistert zu.
Diersch & Schröder: Aus der ehemaligen DS Chemie in Bremen-Walle, die 1920 gegründet wurde, entstand im Laufe der Jahre die Actega DS, inzwischen einer der Marktführer in der Herstellung und Entwicklung von weichelastischen Kunststoffgranulaten und Dichtungsmassen für Lebensmittelverschlüsse und Verpackungen, TPE Materialien für die Medizintechnik, der Pharmabranche sowie der Konsumgüterindustrie.
Dressler Brauerei: 1870 kaufte Dressler ein Haus in der Faulenstraße Nr. 33, um eine kleine Braunbierbrauerei aufzubauen, in der er 1871 das erste Bier braute. Dresslers Bier fand guten Anklang in der Stadt und in der Umgebung, sodaß er bald seinen Betrieb erweitern konnte. 1871 mit einem Fuhrwerk für den Vertrieb begonnen, zählte der Pferdebestand 1877 fünf Tiere. Die Gewinne verwandte er zum Erwerb moderner Maschinen und mehrerer Nachbarhäuser. 1883 begann er mit dem Vertrieb eines nach englischem Rezept gebrauten Porters. Die Firma erfuhr einen harten Rückschlag, als der Senat anlässlich der Hamburger Choleraepidemie von 1892 vor dem Genuss von aus ungekochtem Wasser hergestelltem Braunbier warnte. Die Folgen waren so nachteilig, daß Dressler zeitweise an den Verkauf seines Geschäfts denken musste. Nach langem Streit wurde die Warnung widerrufen, und Dressler konnte den Verlust schnell aufholen. Dazu trug bei, daß er seit 1894 auch Lagerbier braute. Seit 1894 nannte sich die Firma Germania-Brauerei C. Dressler. Dank der Qualität seiner Erzeugnisse und des rapide ansteigenden Bierkonsums in Deutschland gelang ihm in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg der Ausbau zu einem Großunternehmen. Dem Ankauf der Brauerei H. Bremermann folgte der Erwerb der Brauerei von Johann Brüning in der Hohentorsstraße. Hier vereinigte Dressler sein Unternehmen, in dem er 1907 auch die Hansa-Brauerei J. H. Könekamp aufnahm. Die Ausfuhr hellen Biers kam durch den Ersten Weltkrieg zum Erliegen, wurde aber bald nach dessen Ende wieder aufgenommen. Ihr verdankte es die Firma, daß sie in der schweren Nachkriegs- und Inflationszeit ihre Selbständigkeit wahren konnte. Der spätere Verlauf der 20er Jahre brachte mit dem Wiederanstieg des Bierverbrauchs weiteres Wachstum. Nicht nur der Absatz in der Stadt und der Export konnten ausgedehnt werden, auch die Verlegerbezirke in der Provinz wurden wesentlich erweitert. Dressler blieb bis ins hohe Alter der Leiter seines Unternehmens. Seine Söhne Carsten und Friedrich Dressler, die ihm seit der Jahrhundertwende als Teilhaber zur Seite standen, und sein Enkel Carsten Dressler setzten das Werk fort. 1954 erwarb die Holsten-Brauerei aus Hamburg die Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen. 1975 wurde die Brauerei stillgelegt und Anfang der 1980er Jahre der restliche Betrieb aufgelöst und die Auslieferung nach Dreye verlegt.
Eduscho Kaffee: Eduard Schopf begann seine berufliche Karriere 1920 als Kaufmann in Bremen. Er erkannte im Direktversand von typisch bremischen Importprodukten wie Kaffee, Kakao und Tee eine Marktchance. So belieferte er die Konsumenten mit Kaffee, welcher vorher von Lohnarbeitern geröstet wurde. Zunächst war sein Unternehmen ein Einmannbetrieb, wobei er selbst in der Waschküche seiner Mietwohnung die Versandpakete schnürte. Schopfs Kundenorientierung war beispielhaft, so lieferte er seinen Kaffee selbst in entlegenste Ortschaften. Dadurch gelang ihm ein rascher Aufstieg seines Unternehmens. 1924 gründete er seine eigene Kaffeerösterei, wobei er seine Vertriebsstrategie des ausschließlichen Postvertriebs beibehielt und keine Filialen gründete. Seine Firma nannte er zunächst ESB (Eduard Schopf Bremen). Seit 1925 benutzte er das Akronym Eduscho (ursprünglich eduScho geschrieben), abgeleitet aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens. Schopf übernahm 1928 die Siedentopf GmbH, um neben Eduscho noch eine weitere Kaffeegroßrösterei und den Versand von Tee, Kakao und Schokolade zu betreiben. Nach der völligen Zerstörung des Hauptgebäudes im Zweiten Weltkrieg wurde es wieder aufgebaut. Bernd Rothfos wurde eine Generalvollmacht über die Bremer Rösterei und die Vormundschaft über den Sohn Rolf übertragen, der 1952 die Firmenleitung übernahm, bis die Unternehmung 1996/97 an Tchibo verkauft wurde. Rolf Schopf übertrug 1996 seinem Sohn Bernd Schopf die Coffein Compagnie in Bremen-Sebaldsbrück, die sich zum Weltmarktführer für die Entkoffeinierung von Kaffee und Tee entfaltete.
Eggers & Franke: 1804 wurde Eggers & Franke von Georg Heinrich Eggers und Johann Heinrich Christian Franke in Bremen gegründet. Schwerpunkt war der Weinhandel in Deutschland. Einer freundschaftlichen Verbindung zum Bremer Importhandelshaus H. C. Finke, das sich in Kingston mit einer Filiale und konsularischen Vollmachten etabliert hatte, verdankt Eggers & Franke den Aufstieg zu einem der bedeutendsten Händler für Rum aus Jamaika. Im Handel mit karibischem Rum kam Bremen und der Firma Eggers & Franke in den folgenden Jahrzehnten eine dominierende Rolle zu. Der inländische Handel mit Rum, sein Verschnitt und die Abfüllung bis 2001, waren ein wichtiger Geschäftszweig der Firma Eggers & Franke. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendete die prosperierende Zeit. Der Außenhandel und speziell der Seehandel brach binnen kurzer Zeit zusammen. Auch nach Kriegsende im November 1918 verbesserte sich die Lage zunächst nicht. Die veränderte Kriegslage im Zweiten Weltkrieg änderte ebenfalls nicht viel und brachte sogar 1944 den Wein- und Spirituosenimport zum Erliegen. Das faktische Aus für Eggers & Franke brachte der schwere Luftangriff auf Bremen 1944, bei dem die restlichen Lager bis auf wenige Bestände vernichtet wurden. Dennoch gelang Eggers & Franke der Neubeginn. Jamaika-Rum blieb ein wichtiger Geschäftszweig der Firma Eggers & Franke. 2008 erwarb die Firma Racke GmbH & Co. KG, Bingen, die Mehrheit an der Firmengruppe. Sie brachte ein umfangreiches Handelsgeschäft mit eigenen und fremden Weinmarken in das Unternehmen ein, das kurzzeitig unter dem Namen Racke / Eggers & Franke Gruppe firmierte. Unter dem Firma Eggers & Franke wurde seit 2008 vor allem das Geschäft mit international bekannten Wein- und Spirituosenmarken mit dem Sortimentseinzelhandel abgewickelt, während sich die Firmen Reidemeister & Ulrichs und Joh. Eggers Sohn auf die Kundenkreise Fachhandel und Gastronomie konzentrierten. 2009 übernahm die Racke, Eggers & Franke-Gruppe die Firma DC Gesellschaft für Weinimporte, Rüdesheim (Nahe), die mit der Firma Reidemeister & Ulrichs GmbH fusioniert wurde. 2009 und 2010 konnten Vertriebsvereinbarungen mit bedeutenden internationalen Spirituosenmarken abgeschlossen werden. Dadurch wurde das Geschäft mit Spirituosen deutlich gestärkt. 2011 übernahm die Eggers & Franke Holding GmbH 100 Prozent der Anteile an der 1960 gegründeten Facheinzelhandelsgruppe Weinhaus Stratmann GmbH, Zeven. Deutschlands größter Sekthersteller, die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien, hat Eggers & Franke Anfang Mai 2018 übernommen. 2019 expandierte die Eggers & Franke Gruppe nach Österreich und gründete die Eggers & Franke Handelsgesellschaft mbH mit dem Sitz in Wien.
Eurogate: 1999 wurde das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Bremen gegründet. Seitdem hat sich Eurogate mit elf Terminal-Standorten zu Europas größtem reedereiunabhängigen Container-Terminal-Betreiber entwickelt. Seit 2012 ist der JadeWeserPort in Wilhelmshaven mit dem neuen Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) in Betrieb. Als neues Terminal sind zwei Standorte in Marokko hinzugekommen. Neben dem reinen Umschlag von Containern bietet das Tochterunternehmen EUROGATE Intermodal Bahntransporte im Seehafen-Hinterlandverkehr an.
Europa Carton: Dies ist ein Fabrikant in Bremen-Hemelingen für Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe, der 2001 von A&R Schweden (30 Fabriken in 13 Ländern) übernommen wurde und in A&R Carton Bremen GmbH umfirmiert wurde. 2021 übernahm die Graphic Packaging Holding Company die A&R und ist damit der größte Firmenverbund in der Verpackungsindustrie.
F.L. Bodes: Im Jahre 1860 am Grasmarkt Nr. 7 eröffnete Franz Ludwig Bodes ein Geschäft, in dem er Fisch verkaufte. Vier Jahre später zog der Fischhändler mit seinem Geschäft um und ließ sich Hinter dem Schütting Nr. 1 nieder. F.L. Bodes II, geboren 1863, führte das Geschäft seines Vaters später weiter und gründete mehrere Filialen. Kurz vor der Jahrhundertwende, im Jahr 1898, wurde das Zwischenahner Meer gepachtet. Fischer der Firma bewirtschafteten von da an das Gewässer fachmännisch. Sie setzten Zander ein – ein Fisch, der in diesem Gewässer vorher nicht vorkam und bis heute dort die am häufigsten gefangene Art ist. Der Fang wurde in den Bremer Geschäften verkauft, ein Teil wurde nach Berlin zum Fischgroßhändler Lindenberg geschickt. 1932 lief die Pacht am Zwischenahner Meer aus, sie wurde nicht wieder verlängert, sondern vom Zwischenahner Fischereiverein übernommen. Aber die Expansion war noch lange nicht vorbei. Im Jahre 1903 erwarb F.L. Bodes das Grundstück der Filiale am Ostertorsteinweg 88/89 und erweiterte 1904 das Haus um eine eigene Räucherei und eine Marinadenanstalt, wo Feinkostsalate wie z.B. der berühmte Helgoländer Salat und auch Saueres wie Bratheringe hergestellt wurden. Die Filiale am Ostertorsteinweg wurde zum Hauptsitz des Unternehmens. 1908 kaufte F.L. Bodes die Fischerei an der Hamme, die sich noch heute im Familienbesitz befindet. 1921 verstarb F.L. Bodes II. Nach seinem Tod übernahmen seine Frau Emma und seine Tochter Emmy, geb. 1906, das Geschäft. Durch die Inflation in den 1920er Jahren waren sie gezwungen einige Filialen aufzugeben. Im Krieg wurden die restlichen ausgebombt. Emmy Koch-Bodes führte das Geschäft am Herdentorsteinweg 43, welches nach dem Krieg als Filiale gegründet wurde, mit ihren beiden Töchtern Emmy und Ilse weiter. Am 19. Oktober 1960 bezog Emmy ein neues Ladenlokal in der Bischofsnadel 1-2. Dort befindet sich das Geschäft bis heute. Im November 2002 zog der Fisch-Großhandel von F.L. Bodes mit dem Bremer Großmarkt um in das neue Frischezentrum in der Bremer Überseestadt. Damit das Unternehmen auch für die Zukunft gesichert und gut aufgestellt ist, wurde 2007 die Einzelfirma in eine GmbH & Co. KG umgewandelt.
Fleischerei Safft eK: Die Fleischerei Karl Safft ist als familiengeführter Handwerksbetrieb seit 1930 in Bremen tätig. Familie Safft stellt Fleisch- und Wurstwaren in hoher Qualität her. Zum Beispiel sind die Konserven wie Knipp, Kohl & Pinkel und Labskaus beliebt.
Friebel Wurst und Feinkost: Friebel wurde 1930 in Bremen gegründet und ist seither in Familienbesitz von Familie Brünings. Die Firma liegt heute in Stuhr am Rande von Bremen.
Friedrich Hagedorn Kaffee Großrösterei: Hier habe ich nur eine Abbildung einer Kaffeedose entdeckt, aber keine schriftlichen Überlieferungen. Lediglich ein Nachfolger – Tim Hagedorn – betreibt eine kleine Handrösterei (Kalles feinster Röstkaffee).
Frosta: 1905 entstand aus der Hochseefischerei Nordstern AG der Vorläufer der Frosta AG. Nach dem Einzug von Dampfern im Ersten Weltkrieg wurden im Frühjahr 1919 sechs Stück von der Marine zurückerhalten und sukzessiv in Betrieb genommen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden bei der Hochseefischerei Nordstern AG wieder Fischkutter eingezogen und zu Kriegsfischkuttern umgerüstet. Von dem Vorkriegsbestand von 12 Schiffen überlebten nur drei bis Kriegsende. 1954 gründete der Textilunternehmer Adolf Ahlers die Reederei Maria von Jewer. Die Sagitta, 1957 durch Ahlers in Betrieb genommen, brachte durch die Filetierung und Schockfrostung die Möglichkeit der thermischen Stabilisierung. 1961 wurde die Frosta Handelsgesellschaft mbH durch den Sohn Dirk Ahlers gegründet. Zwei Jahre später wurde die 1884 gegründete F. Schottke Seefisch-Großhandlung durch Frosta übernommen und zu einem Tiefkühlkostbetrieb spezialisiert. Aufgrund unwirtschaftlicher Fangquoten wurde 1970 die Hochseefischerei durch den Verkauf der Flotte aufgegeben. Zwischen 1978 und 1987 wurde die Erweiterung der Produktion von Tiefkühl-Fisch, -Fertiggerichten, -Gemüse und -Obst voran-getrieben, indem die zum Jacobs-Konzern gehörenden Hochseefischerei Nordstern AG und Rheintal Tiefkühlkost GmbH (ehemals Raiffeisen Tiefkühlkost GmbH) übernommen wurden. 1985 wurde die Deutsche Fischfang-Union mitbegründet. Die Fusion aller Tochtergesellschaften zur Nordstern Lebensmittel AG erfolgte 1988. Von der Treuhandanstalt Sachsen wurde 1990 die bekannteste Marke für Tiefkühlgemüse in der DDR, Elbtal Tiefkühlkost GmbH, gekauft. Sieben Jahre später folgt die endgültige Umbenennung in FRoSTA AG. Mit dem Kauf eines Unilever-Tiefkühlwerkes in Bydgoszcz tritt Frosta 1999 in den polnischen Tiefkühlkostmarkt ein. Das Frosta-Reinheitsgebot wurde 2003 für alle Produkte in Deutschland eingeführt.
Fun Factory: Die Fun Factory GmbH wurde 1995 von Dirk Bauer und Michael Pahl initiiert und 1996 offiziell gegründet. Hintergrund für die Gründung war, daß es nach Ansicht der Firmengründer zu dieser Zeit auf dem Markt für Frauen kein anspruchsvolles und qualitativ hochwertiges Erotikspielzeug gab. Insbesondere das Material war ein wichtiger Punkt bei den Überlegungen. Am Küchentisch entstand aus Knetmasse die Vorlage für den ersten Dildo, der die Form eines Pinguins hatte und bis heute verkauft wird. Alle Dildos entstanden anfänglich als Einzelstücke, kurze Zeit später wurden sie mit einem Motor ausgestattet. Der erste Vibrator des Unternehmens hatte die Form eines Delfins. Aufgrund der großen Nachfrage und der Entwicklung neuer sowie Weiterentwicklung alter Produkte wuchs das Unternehmen rasant. Bis heute werden von der ersten Idee bis zur endgültigen Produktion alle Produkte in Bremen gefertigt und in alle Welt versandt.
Gleistein: 1824 wurde die Firma Georg Gleistein & Sohn durch Segelschiffskapitän Georg Gleistein zusammen mit seinem ältesten Sohn Johann gegründet. Zwölf Mitarbeiter verarbeiteten die damals in Europa verfügbaren Naturfasern (Hanf, Werg) in Handarbeit zu Seilen. Kunden waren Fracht- und Fluss-Schiffer, Reedereien und die Landwirtschaft. Die Seilerei mit einer 380 Meter langen, sog. Reeperbahn befand sich in Bremen-Vegesack, entlang der Kirchheide zwischen Georg-Gleistein-Straße und Fährgrund. Das Aufkommen neuer Fasern wie Sisal und Manila ermöglichte neue technische Produkte. Mit dem Herkulestauwerk wurden ab 1890 Schleppnetzfischer ausgerüstet. Am damaligen Firmensitz Vegesack baute man damals gerade die später größte Heringsfischereiflotte Europas auf. Im Jahr 1947 begann der Einsatz erster Chemiefasern, die dann in den 1970er-Jahren die Naturfasern verdrängten. Gleistein verlegte 1978 seinen Hauptsitz nach Bremen-Blumenthal. 1997 wurde eine Produktion in Trencin in der Slowakei aufgebaut. Gleistein ist heute Bremens ältestes industrielles Familienunternehmen, das in achter Generation von Klaus Walther und seinem Cousin Thomas Schlätzer geleitet wird. Heute werden vom Unternehmen für die Seilherstellung hochfeste Werkstoffe zB Polyamid, Polyester und Polypropylen verwendet. Eingesetzt werden die Seile unter anderem beim Wassersport, wie Sportboote und High Tech-Rennyachten, und in der Berufsschifffahrt, bei Schleppern und großen Seeschiffen. Auch in der Baumpflege und für die Ausrüstung von Flugzeugen, Theaterbühnen und Spielplätzen sowie für Heim- und Industriebedarf stellt Gleistein Seile her. 2022 fand eine Umfirmierung in Gleistein GmbH statt.
Grashoff Feinkost: Der in Bremen 1872 eingebürgerte Brüne Grashoff aus Achim eröffnete im gleichen Jahr in Bremen in der Altstadt am Schüsselkorb das B. Grashoff Delicatessen-Handlungsgeschäft. Die gute Lage Im Schüsselkorb zwischen Domshof und Sögestraße begünstigte eine positive Entwicklung des Ladens. Schon zuvor, bereits 1854, hatten die Grashoffs eine Konzession für einen Gasthof, dem lange bestehenden Gasthaus Niedersachsen Altes Brauhaus. Eine Straße in Achim wurde deshalb als Grashofstraße benannt. Der Grashoff’schen Delicatessen-Handlung in Bremen gelang es Lieferant bedeutender Restaurants und Kunden zu werden. Im Dezember 1872 wurde auch eine Küche für das Außer-Haus-Geschäft eingerichtet. Da der Gründer Grashoff keine Erben hatte, übernahm im Jahr 1900 Johann Georg Schmidt das Haus unter dem Namen B. Grashoff Nachfolger. Nach seinem Tod hatten in den 1930er Jahren neben der Ehefrau deren Sohn Helmut Schmidt und dessen Ehefrau Else die Geschäftsführung. Anfang der 1960er Jahre trat nach seiner Ausbildung und einer Weiterbildung in Paris der Sohn der dritten Schmidt-Generation, Jürgen D. Schmidt, in das Geschäft ein. Da 1965 das Gebäude im Schüsselkorb abgerissen werden sollte, verlagerte sich das Haus Grashoff in die Sögestraße. Das Sortiment wurde ausgebaut und unter dem Eigennamen Produkte, unter anderem im Bereich Konfitüre, Saucen und Nudeln verkauft und vertrieben. 1968 wurde in dem hinteren Teil der Geschäftsräume ein kleines Bistro eingerichtet, das eine französische Küche anbot. Anfang der 1970er Jahre übernahm Jürgen D(ewet) Schmidt mit seiner Ehefrau Barbara die Leitung des Hauses. 1980 wurde Le Bistro in dem Restaurantführer Guide Michelin mit einem Stern für eine sehr gute Küche, welche die Beachtung des Lesers verdient ausgezeichnet. Der Gault-Millau vergab 16 von 20 Punkten und das VIF Gourmet Journal 1997 dann 15 von 20 Punkten. 1985 zog das Haus Grashoff von der Sögestraße zur Contrescarpe am Hillmannplatz um. Laden, Bistro und Küche vergrößerten sich. Das Bistro ist in französischer Manier mit 30 Plätzen eng möbliert. An den Wänden befinden sich melancholische und ironische Fotografien von Jürgen Schmidt und Zeichnungen verschiedener im Bistro weilender Künstler. 1996 wurde Sohn Oliver Schmidt Teilhaber des Hauses. 2002 geriet das Bistro in die Kritik durch einen Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Nach über 20 Jahren verlor Grashoff seinen Stern vom Guide Michelin, während der Gault-Millau das Bistro weiterhin hoch bewertete. Ende 2021 gibt Grashoff seinen Betrieb auf.
Gunarajan Handelsagentur: Seit 2014 existiert dieses deutsche Import- und Export-Unternehmen. Die umfangreiche Handelsware umfasst hochwertige Qualitätsgewürze, Hülsenfrüchte, verschiedene Konserven, Soya-Produkte, Bisquits, Nudeln, Speiseöl, Reis, indische Snacks, Kosmetik und Textilien. Laut eigener Aussage importiert es mehr als 300 Produkte unter einem eigenen Firmen-Label und vertreibt 500 verschiedene Artikel in Europa und östliche Länder der Welt. Man legt allerhöchste Ansprüche auf die Qualität der Waren. Das Hauptaugenmerk der Gunarajan Handelsagentur liegt beim Import auf qualitativ hochwertigen Gewürzen aus den Erzeugerländern rund um die ganze Welt, ganz speziell aus Indien, Sri Lanka und weiteren Ländern, als auch der Export eigener Produkte und anderer europäischer Waren in die ganze Welt.
H. M. Hauschild: Heinrich Moritz Hauschild war seit 1855 verheiratet mit Florentine Emilie Bahr aus Schandau; beide hatten zehn Kinder. Ein Jahr zuvor, 1854, hatte sein Freund Christoph Dietrich Bünsow eine Konzession für eine Druckerei in Bremen erworben. Hauschild folgte ihm nach Bremen und wurde Teilhaber der Firma Bünsow & Hauschild, die ihren Sitz in der Langenstraße Nr. 99 hatte. Die Druckerei hatte zunächst recht bescheidene Erfolge und Bünsow schied wohl deswegen 1859 wieder aus. Die Druckerei konnte sich dann aber neben den normalen Aufgaben erfolgreich zu einem Verlag entwickeln. So druckte Hauschild von 1856 bis 1875 die Auswandererzeitung, die Lloyd-Zeitung, die Bremer Kirchenzeitung, die Zeitschrift Der Schlüssel und den Hauschild-Kalender. 1901 erfolgte der Umzug in das neue Geschäftshaus Langenstraße Nr. 35/37 und die Firma wurde zum Großbetrieb. 1902 schied Hauschild aus der Führung der Firma aus und zwei seiner Söhne, Victor und Adolph, übernahmen den Verlag. 1944 wurde das Geschäftshaus durch Bomben zerstört. 1945 konnte der Betrieb in Sebaldsbrück wieder in Betrieb gehen. Nachdem Adolf Hauschild 1950 verstarb, führte die Witwe das Unternehmen weiter. Nach ihrem Tod fusionierte Hauschild mit der Wissenschaftlichen Betriebsführung – so nannte Ludwig Roselius seine Druckerei, die für ihn die Kaffee-Verpackungen druckte – und dem Angelsachsen-Verlag. Als Roselius sein Unternehmen an General Foods verkaufte übernahmen zwei Mitarbeiter von Hauschild Werbedruck die Druckerei für eine symbolische Mark. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Hauschild zu einer festen Größe in Sachen Bremensien und regionaler Literatur. Daneben firmierte Werbedruck Bremen erfolgreich im Verpackungssektor. Als die Räumlichkeiten zu eng wurden entstand 1989 ein Betriebsgebäude in Bremen-Osterholz beim Weserpark. 2013 hat H.M.Hauschild zusammen mit Werbedruck Bremen einen Insolvenz-Antrag beim Amtsgericht beantragt. Im gleichen Jahr konnte Werbedruck – nunmehr unter dem Namen WB Verpackungen GmbH und einem neuen Geschäftsführer weitergeführt werden. Der Verlag H.M. Hauschild allerdings erlosch.
Hachez: 1890 gründete der in Antwerpen ausgebildete Chocolatier Joseph Emil Hachez aus Bremen mit seinem Partner Heinrich August Friedrich Gustav Linde die Bremer Chocolade-Fabrik Hachez & Co. 1895 zog das Unternehmen von der Bremer Altstadt in die Alte Neustadt links der Weser, wo sich bis heute der Unternehmenssitz befindet. 1910 stieß Otto Friedrich Hasse als Gesellschafter zum Unternehmen hinzu. Hasse erschuf 1923 aufgrund ihrer Form Braune Blätter genannte dünne Schokoladentäfelchen, für die Hachez weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. 1933 wurde Hasse nach dem Tod von Joseph Emil Hachez einziger Gesellschafter des Unternehmens. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hachez-Fabrikgebäude fast völlig zerstört und Hasse begann mit dem Wiederaufbau. Finanziell möglich machte dies ein 50prozentiger Verkauf 1953 an die Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn GmbH (seit 2002 Zertus GmbH), die sich nach dem Krieg in Hamburg angesiedelt hatte und fortan mit Hachez in Bremen Schokolade produzierte. 1987 verkaufte Hasso Nauck, Enkel von Otto Friedrich Hasse, die übrigen 50 Prozent an die spätere Zertus GmbH, die damit das Unternehmen komplett übernahm. 1990 trat Nauck, zuvor ab 1987 Marketingchef von Milka bei der Jacobs Suchard AG (Mondelēz), zusammen mit Wolf Kropp-Büttner, als Geschäftsführer in das Unternehmen Hachez ein. Der Firmensitz der Jacobs Suchard AG (und heute der von Mondelēz International) in Bremen lag und liegt nur wenige Meter vom Hachez-Fabrikgebäude in der Alten Neustadt entfernt. 2000 übernahm Nauck das Unternehmen Hachez zusammen mit Kropp-Büttner, wobei er selbst 60 Prozent der Anteile hielt und sein Geschäftspartner die übrigen 40 Prozent. 2012 veräußerten Nauck und Kropp-Büttner ihre Anteile an die dänische Toms-Gruppe, blieben jedoch zunächst mit Verträgen bis Ende 2014 als angestellte Geschäftsführer für Hachez tätig. Nauck gab seinen Posten im Januar 2013 auf, Kropp-Büttner trat im gleichen Jahr zurück. Beide blieben bis zum Ablauf ihrer Verträge Ende 2014 beratend im Unternehmen. Nach der Übernahme Hachez beschloss das Unternehmen 2014 einen Stellenabbau am Bremer Standort und die Verpackungstätigkeiten wurden nach Polen verlagert, während die Produktion weiterhin in Bremen erfolgte. 2018 wurde bekannt, daß Toms das Bremer Hachez-Werk zum Jahreswechsel 2019/20 aufgibt. Die gesamte Fertigung erfolgt seitdem in Polen.
Hansa Flex: Joachim Armerding gründete das Unternehmen 1962 als Ein Mann-Betrieb in Achim bei Bremen. Unter dem Firmennamen Joachim Armerding Industriebedarf spezialisierte er sich vorerst auf die Konfektionierung von Schlauchleitungen und etablierte sich im wachsenden Markt für Hydraulikschläuche. 1965 zog Armerding in eine ehemalige Klempnerei in Bremen und stellte seinen ersten Mitarbeiter ein. 1969 wurde Günter Buschmann Mitgesellschafter des Unternehmens. Im selben Jahr wurde der Unternehmensname in Hansa-Flex geändert. 1995 traten Thomas Armerding und Uwe Buschmann, die Söhne der Unternehmensgründer, in die Leitung von Hansa-Flex ein und übernahmen schrittweise die Geschäfte. Ab 1998 begann das Unternehmen damit, das Ersatzteilgeschäft durch die Entwicklung hin zu einem Systemanbieter im Bereich Hydraulik zu ergänzen. Zu diesem Zweck wurde in Schönebeck in Sachsen-Anhalt ein Rohrbiegezentrum errichtet. 2001 entstanden die Bereiche für Zylinderreparatur (in Königshofen/Thüringen), Dichtungstechnik (in Eisenberg/Thüringen) und Hydraulikkomponenten (in Dresden/Sachsen). Ab 2003 ermöglichte der Geschäftsbereich Engineering und Aggregatebau die Konstruktion und Fertigung komplexer Hydraulik-Aggregate. Der Ersatzteilbereich wurde ab 2001 durch die Einführung eines mobilen Hydraulik-Sofortservice erweitert, um bei Maschinenausfällen zügig Hilfe vor Ort leisten zu können. Die Einführung einer alphanumerischen Codierung (2004), mit der seither alle Produktmerkmale hydraulischer Verbindungselemente erfasst werden (X-Code), beschleunigte die Ersatzanfertigung defekter Schläuche und die Fehlerrobustheit im Bestellwesen. Im Jahr 2012 konzentrierte das Unternehmen seine bis dahin auf verschiedene Betriebsteile verteilte Schlauchserienfertigung am Standort Bremen. 2010 wurde die GmbH-Struktur zugunsten der Organisation als Aktiengesellschaft aufgegeben. Aus der Hansa-Flex Hydraulik GmbH entstand die Hansa-Flex AG. Die Anteile der nicht börsennotierten AG verblieben seither bei den Gründerfamilien Armerding und Buschmann. 2020 begann die Erweiterung der Unternehmenszentrale sowie des Zentrallagers in Bremen.
Hemelinger Actien Brauerei: Die Hemelinger Actien Brauerei war ein Braubetrieb, der seit 1878 im Bremer Vorort und heutigen Stadtteil Hemelingen ansässig war. 1921 wurde die Brauerei von Beck & Co. übernommen. Die Braustätte 1981 geschlossen. Das ursprüngliche Betriebsgelände in der Hemelinger Bahnhofstraße wurde lange Zeit als Zweigniederlassung und Verteilungslager für Beck & Co., sowie als Abfüllbetrieb der Bremer Erfrischungsgetränke GmbH (Konzessionär für Coca-Cola) genutzt. 2007 ist das Unternehmen von der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH übernommen worden. Seit 2012 wird das Hemelinger Spezial – das bekannteste Bier – nicht mehr von Anheuser-Busch InBev in Bremen, sondern vom Hofbrauhaus Wolters (ehemals zu AB InBev gehörig) in Braunschweig gebraut. Der Standort in Hemelingen wurde 2016 geschlossen.
Holtorfs Heimathaven: 1874 ließ der Kaufmann Wilhelm Holtorf am Ostertorsteinweg ein zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichten und eröffnete dort seinen Colonialwarenladen. 1903 wurde das alte Gebäude durch ein neu errichtetes Wohn- und Geschäftshaus mit vier Stockwerken ersetzt, so wie es heute noch Bestand hat. Im Jahre 1908 und im hohen Alter vermachte der kinderlose Holtorf das Anwesen der Angestelltenfamilie Schwiering, die das Geschäft weiterführte. Die historische Ladeneinrichtung in Eiche von 1910 ist bis heute erhalten geblieben. Bis 2013 wurde der Kolonialwarenladen von der Familie Schwiering drei Generationen lang geführt. Im Oktober 2017 übernahm der Oldenburger Heimathaven das Geschäft und firmierte es in Holtorfs Heimathaven um. Weiterhin werden Delikatessen und Feinkost aus ausgewählten Manufakturen verkauft. Allerdings liegt der Schwerpunkt heute auf verschenkbarer Feinkost.
Jacobs Kaffee: 1895 eröffnet Johann Jacobs ein Geschäft für Kaffee und Tee am Domshof in Bremen. 1907 folgte die Eröffnung einer eigenen Rösterei. 1972 übernimmt der älteste Sohn die Geschäftsleitung und verlegt den Sitz des Handelshauses in die Schweiz. 1982 kauft die Schweizer Interfood AG, zu der Tobler und Suchard gehören, das Unternehmen. Unter dem Namen Jacobs Suchard werden die Schulden immer höher. 1990 schließlich verkauft Jacobs sein Unternehmen an Philip Morris, die zwischenzeitlich General Foods und Kraft Foods geschluckt hatte. Darunter waren Marken wie Kaffee Hag, Philadelphia, Scheibletten und Miracoli. Der neu entstandene Lebensmittelriese nannte sich ab sofort Kraft Jacobs Suchard (KJS). 2004 kündigt dieser Megakonzern den Abbau von 6.000 Stellen an und die Schließung von 20 Produktionsstätten. 2007 wird Kraft Foods aus der Muttergesellschaft herausgelöst und ist börsennotiert. 2010 schluckt der Riese den britischen Schokoladenhersteller Cadbury. 2014 legen Mondelez und Douwe Egberts ihre Kaffeemarken zusammen. Unter dem Namen Jacobs Douwe Egberts (JDE) entsteht die weltweit führende reine Kaffeefirma. Durch den Zusammenschluss sollen erneut Stellen wegfallen. Weiteren Mitarbeitern seien Angebote gemacht worden, auf deren Basis sie den Konzern freiwillig verlassen könnten.
JO-BA: Ursprünglich hatte Horst-Dieter Jobst JO-BA im Jahr 1972 als Stall- und Regentechnik GmbH gegründet. Der Firmenname setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben des Familiennamens und den ersten zwei Buchstaben des damaligen Firmensitzes in Bassum nahe Bremen. In den Anfangsjahren lag der Schwerpunkt des Betriebs noch auf der Produktion von Güllewagen und -silos. Als 1984 der erste Altkleider-Sammelcontainer gebaut wurde, war dies ein Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte, der sich kurz darauf in der Umfirmierung zur JO-BA Maschinen- und Anlagenbau GmbH manifestierte. 1998 verlegte die JO-BA GmbH schließlich den Firmensitz in die Hansestadt Bremen. Mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Kai-Uwe Jobst im Jahr 2009 kamen die Veränderungen, die das Unternehmen heute auszeichnen: Jobst holte die Produktion der Container komplett nach Deutschland und setzte auf Individualität. Blech kann jeder, sagt der 45jährige. Die Kunst besteht darin, eine Blechbox in Szene zu setzen. Inzwischen ist JO-BA Marktführer in Sachen Recycling in Containern.
Jonas KG: Gegründet 1935 in Bremen, wird das Unternehmen heute in der dritten Generation geführt. An 28 Standorten überwiegend in Bahnhöfen, Vorkassenzonen von Verbrauchermärkten und Einkaufscentern in Norddeutschland sind 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Zum Angebot in den Filialen gehören neben Tabakwaren, Raucherbedarfsartikeln und E-Zigaretten auch Convenience Produkte, Schreibwaren, Zeitschriften und Souvenirs sowie Post- und Paketdienstleistungen. Die M. Niemeyer Cigarren übernahm am 1. August 2022 die Jonas KG. Voraussichtlich zum 1. Januar 2023 geht die Jonas GmbH & Co. KG dann per Anwachsung in der M. Niemeyer GmbH & Co. KG auf.
Julius Kalbhenn Weine & Spirituosen: Das Wein- und Spirituosenfachgeschäft Kalbhenn aus Bremen wurde 1921 von Julius Kalbhenn eröffnet. In dritter Generation nun leitet Tim Kalbhenn das Unternehmen, das als Fachgeschäft ein umfassendes Sortiment an Wein, Schaumwein und edlen Spirituosen anbietet. Alle Produkte des Sortiments sind ständig auf Lager. An zwei Standorten in Bremen (Innenstadt und Bremen-Arsten) wird das Sortiment präsentiert und zum Verkauf angeboten.
Kaba: Kaba wurde 1929 von Ludwig Roselius erfunden, dem Erfinder des koffeinfreien Kaffees Kaffee Hag. Kaba – der Plantagentrank (so der werbewirksame Namenszusatz) – entwickelte sich zu einem der bekanntesten deutschen Markennamen. In den 1960er und 1970er Jahren warb Kaba mit den Figuren aus dem Hause Walt Disney. Das stilisierte Palmenlogo und der Schriftzug wurden 1969 verändert und mit ihm die Erweiterung des Markennamens zu kaba fit eingeführt. Das Unternehmen und die Marke Kaba wurden 1979 an das US-amerikanische Unternehmen General Foods Corporation verkauft, das seit 1989 Teil von Kraft Foods (heute Mondelēz International) ist. 2016 wurde Kaba wiederum von Mondelēz an den französischen Investor Eurazeo verkauft. 2017 ging daraus die CPK Group hervor, die verschiedene Marken, darunter Carambar und Katjes, vereint. Zu dieser Marke gehört seitdem auch Kaba. Die Rezeptur wurde im Laufe der Jahre stark verändert. So wurde vor allem der Anteil an Kakao in den späten 60er Jahren um ein Drittel von 30 auf 20 Prozent reduziert und damit dem seit Markteinführung stärker gezuckerten Wettbewerbsprodukt des Nestlé-Konzerns (Nesquik) angepasst, entsprechend wurde der Gehalt an Zucker und Traubenzucker erhöht. 2011 erschien Kaba Bio, das Produkt wurde jedoch nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen.
Kaefer Isoliertechnik: Die Unternehmensgeschichte begann 1918 mit dem Gründer und Torfhändler Carl Kaefer. Mit Torf wurden damals Kühlräume isoliert. Carl Kaefer erkannte das große Potenzial und begann die Kühlräume der Schiffe mit Torf zu isolieren. Diese Idee setzte sich durch, sodass er 1920 ins Bremer Handelsregister die Firma Ingenieurbüro Carl Kaefer & Co. eintragen ließ. In der Folgezeit entwickelte KAEFER neben Isolierlösungen auch die Bereiche Zugangstechnik, Oberflächenschutz, passiver Brandschutz und Feuerfestbau sowie Innen-ausbau für die Industrie, Marine & Offshore und Construction. Laut des Beratungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder zählte KAEFER 2020 zu den acht führenden Industrieservice-Unternehmen Deutschlands. Im Mai 2022 erwarb die SMS Group gemeinsam mit dem Private-Equity Investor Altor 50 Prozent an Kaefer. Im selben Jahr firmierte die KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG in KAEFER SE & Co. KG um.
Kaffee Hag: 1906 gründete Ludwig Roselius d.Ä. die Kaffee Handels-Aktiengesellschaft (Kaffee HAG), die als erstes Unternehmen weltweit koffeinfreien Kaffee herstellte. Die Produktion begann 1907 in der neu errichteten Fabrikanlage im Holz- und Fabrikenhafen Bremen. 1913 wurde die Druckerei Wissenschaftliche Betriebsführung (WB, später Werbedruck Bremen) gegründet, die die Werbemittel und die Verpackung produzierte. Der 1921 gegründete Angelsachsen-Verlag brachte viele Bücher mit Bezug zu Kaffee Hag heraus, so zB das Wappen-Sammelalbum. Ab 1922 wurde wieder Kaffee HAG produziert. 1929 kam das Kakaopulver Kaba hinzu und Kaffee HAG bekam als Erkennungszeichen das rote Herz auf die Verpackung. Ab 1950 ergänzte die Kaffeemarke Onko das Sortiment. 1979 verkaufte Roselius d.J. die Firma an das US-amerikanische Unternehmen General Foods Corporation. Dieser Konzern wurde Ende der 80er von Philip Morris geschluckt. Dem Erzrivalen von Kaffee Hag – Jacobs Kaffee -, kam dieser Zusammenschluss höchst ungelegen, sodaß Kaffee Hag im Laufe der Jahre totgeschwiegen und ausradiert wurde.
Kaffeerösterei August Münchhausen: 1935 gründete August Münchhausen auf dem Teerhof den Versandhandel Münchhausen Kaffee für Kaffee und Tee. Bereits drei Jahre später erwarb er das Haus Geeren Nr. 24 und installierte dort eine Röstanlage. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Warenbestände konfisziert und der Wehrmacht sowie kriegswichtigen Einrichtungen zugeteilt. Die Produktion musste auf Ersatzkaffee umgestellt werden. Nach wiederholten Luftangriffen auf Bremen wurde 1941 die Röstanlage nach Twistringen ausgelagert und dort aus Zichorien, Zuckerrübenschnipseln und Getreideschrot ein Kaffee-Surrogat gemischt. Wegen der bekannten Eigenschaft seines berühmten Namensvetters Hieronymus von Münchhausen wurde das Produkt bei der Kundschaft bald Münchhausens Lügenkaffee genannt. Bei der Bombardierung im August 1944 wurde der Betrieb vollständig zerstört. Nach seiner Rückkehr aus französischer Gefangenschaft baute Münchhausen das Haus im Geeren wieder auf. Als nach der Währungsreform 1948 Rohkaffee frei importiert werden konnte, nahm er auch die Röstanlage in Betrieb. Fünf Gramm frisch gemahlenen Kaffee gab ein Automat frei, den August Münchhausen 1950 entwickeln ließ. Diese Kleinkantine Piccolo wurde kostenlos in Bahnhöfen, Postämtern sowie Fabrik- und Firmenkantinen aufgestellt und von Vertretern täglich betreut. Nach Einwurf eines Groschen fiel genug Kaffee für eine Tasse des Heißgetränks in das nun von Hand zu betätigende Mahlwerk. Für das heiße Wasser wurde bei Bedarf kostenlos ein Warmwasseraufbereiter geliefert. Bis Ende der 1950er Jahre wurden ca. 1.000 Automaten aufgestellt. Als an deren Stelle Anfang der 1960er Jahre die modernen Heißgetränkautomaten traten, zog sich Münchhausen aus diesem Geschäft zurück, löslicher Kaffee war nicht seine Sache. August Münchhausen röstete bis kurz vor seinem Tod selbst und war damit Deutschlands ältester aktiver Röstmeister. Er starb 2003 im Alter von 92 Jahren. Seitdem führt seine Tochter, Ilse Münchhausen-Prüße, die Rösterei.
Karlsburg Brauerei: 1891 kauften der Braumeister Oswald Kroker und die Brüder Albert und Georg Sprickhoff, das 1849/50 erbaute Auswandererhaus in Bremerhaven von Christian Lahusen, der die Immobilie 1887 erworben hatte. Im Juli desselben Jahres gründeten die drei Unternehmer die Actien-Brauerei Karlsburg. Benannt wurde die neue Brauerei nach der ehemaligen Festungsstadt Carlsburg, auf dessen Gelände zwischen Geeste und Weser das große, dreiflügelige Gebäude des Auswandererhauses errichtet worden war. In den 1970er Jahren begann der Umsatz zu stagnieren und die Karlsburg-Brauerei kam zunehmend in eine schwierige Lage. Die Konzernleitung beschloss daraufhin 1974 den Betrieb einzustellen. Das Karlsburg Pils wurde in der Folge bei der Hemelinger-Brauerei in Bremen hergestellt.
Kellogg's Deutschland: In Bremen war es 1962 die Reis- und Handels AG, die den Vertrieb der Cornflakes übernahm. Noch im selben Jahr kaufte Kellogg's Anteile an der Handelsfirma. Kellogg Deutschland wurde 1963 in der Hansestadt gegründet, ein Jahr später nahm das Werk die Cerealien-Produktion auf. 1972 fusionierte Kellogg mit der Handelsfirma. 1977 Fertigstellung einer bedeutenden Erweiterung der Bremer Produktionsstätte. 1981 Erwerb eines Teils des Krupp-Atlas Geländes für zukünftige Erweiterungen. 1986 Erwerb des restlichen Teils des Krupp-Atlas Geländes. 1987 bis 1989 Errichtung und Fertigstellung des Hochregallagers. 1991 bis 1993 Fertigstellung der Überzugsanlagen 4 und 5. 1992 bis 1993 Erwerb des Geländes Weserbahnhof zur Lagerung von Verpackungen. 1995 bis 1996 Bau einer betriebseigenen Brauchwasser-Recyclinganlage. 2004 Investition in eine neue Produktionslinie für die Produktion von Special K. Kellogg investierte für diese Linie in Bremen ca. 20 Millionen US Dollar. 2010 Kellogg legt das Management des Geschäfts der deutschsprachigen und skandinavischen Märkte zusammen und stärkt den Standort Bremen. 2012 Kellogg erwirbt Pringles von Procter & Gamble und wird damit zum weltweit zweitgrößten Anbieter von salzigen Snacks. Bis Ende 2014 war der US-Müsli-Konzern mit zwei Unternehmen in Bremen vertreten: mit der Kellogg Manufacturing GmbH als produzierende Gesellschaft und mit der für Marketing und Vertrieb im deutschsprachigen Raum zuständigen Kellogg Deutschland GmbH. Kellogg Deutschland zog bereits Ende 2014 nach Hamburg, seitdem gab es in der Hansestadt nur noch die Produktionssparte. Im Oktober 2016 wurde schließlich bekannt, daß auch das Werks-Aus beschlossene Sache ist. Als Begründung wurden damals die zurückgegangenen Produktionszahlen zugrunde gelegt: Eine Standortanalyse habe ergeben, daß die Fabrik in Bremen im Vergleich mit anderen Fabriken den größten Volumenrückgang und die größte Anzahl an nicht ausgelasteten Anlagen zu verzeichnen habe, sagte ein Unternehmenssprecher damals. Anders ausgedrückt, rutschte Kellogg’s im Ranking auf Platz drei ab, während die Mitbewerber De-Vau-Ge auf Platz eins und Brüggen in Lübeck auf Platz zwei vorstießen.
Klöckner Werke: 1908 wurde die Norddeutsche Hütte errichtet. Mittels zweier Hochöfen wurde Roheisen produziert, das im Ruhrgebiet zu Stahl weiterverarbeitet wurde. Die Zeche Admiral in Dortmund gehörte seit 1918 zur Hütte und lieferte die Kohle für die werkseigene Kokerei. Die Linie 11 der Straßenbahn Bremen führte seit 1926 zum Werkstor. Während der deutschen Aufrüstung in der Zeit des Nationalsozialismus arbeiteten viele Zwangsarbeiter in der Hütte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Hochöfen demontiert. Die Klöckner-Werke AG übernahm 1954 die Reste der Norddeutschen Hütte AG und begann mit dem Ankauf von umliegenden Landflächen im Bremer Norden. Auf der Fläche die bis dahin vom Dorf Mittelsbüren eingenommen wurde, entstand ein integriertes Hüttenwerk aus Hochofen, Stahlerzeugung und Walzwerk, wobei die Hütte sowohl mit einem Warmwalzwerk und Kaltwalzwerk ausgestattet wurde. Nach zwei Jahren Vorbereitung und Bauzeit begann 1957 der Produktionsbetrieb. Aufgrund seiner günstigen Lage am Unterlauf der Weser bekam das Hüttenwerk schnell den Namen die Hütte am Meer, ugs. aber kurz Klöckner. 1965 nahm das Kraftwerk Mittelsbüren auf dem Hüttengelände in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Hochöfen seinen Betrieb auf. Bis Ende 1979 wurde für die Beschäftigten ein Linienbusverkehr von und nach Bremerhaven durch die Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (VGB) angeboten. Danach übernahm die DB-Tochter Weser Ems-Bus den Betrieb. 1985 wurde das Blockwalzwerk I an die Reiner Brach GmbH & Co. KG verkauft. 1993 wurde eine Verzinkungslinie in Betrieb genommen. 1994 wurde die belgische SIDMAR N.V. aus Gent Mehrheitsgesellschafter, die zum Luxemburger Arbed-Konzern gehörte. Die ehemalige Klöckner-Hütte Bremen wurde in Stahlwerke Bremen umbenannt. 2001 wurde eine zweite Feuerverzinkungslinie fertiggestellt. 2002 fusionierten die Stahlkonzerne Arbed (Luxemburg), Aceralia (Spanien) und Usinor (Frankreich) zur Arcelor S.A. mit Sitz in Luxemburg und bildeten den zu diesem Zeitpunkt weltgrößten Stahlkonzern. 2006 wurde der Unternehmensname in Arcelor Bremen GmbH geändert. 2007 fusionierte Arcelor mit Mittal und es entstand die Aktiengesellschaft ArcelorMittal, ein neues Verwaltungsgebäude wurde bezogen und am 1. Juni 2007 der neue Firmenname Arcelor Bremen GmbH für das Werk öffentlich eingeführt.
Koch & Bergfeld: Gottfried Koch eröffnete 1829 nach seiner Lehre in der Knochenhauerstraße 12 eine Gold- und Silberschmiedewerkstatt. Nach bescheidenen Anfängen beginnt 1833 die Zusammenarbeit mit dem Steinschneider Ludwig Bergfeld. Beide hatten sich schon in ihrer Lehrzeit kennengelernt und auch ein Schwesternpaar aus Hannover geheiratet. Noch erlaubte die Zunft keine gemeinsame Goldschmiedewerkstatt. Zweck der Verbindung mit Koch mögen zunächst nur Aufgaben gewesen sein, die sich mit dem traditionellen Repertoire eines Goldschmieds und Bijouteriewarenhändlers berührten, etwa die Zurichtung von Schmucksteinen, die Herstellung von Gemmen oder Kameen, das Anbringen von Gravuren auf Silberwaren und Siegelringen. Entscheidend für die weitere Entwicklung wurden jedoch seine speziellen Fertigkeiten, wenn es darum ging, Stempel aus Stahl zum Pressen dünner Silberbleche herzustellen. Seine Goldschmiedelehre bei Gottfried Koch ab 1837 und 1856 sein Beitritt zum Goldschmiedeamt (der Zunft) sind als reine Formalitäten zu werten, sprechen aber für eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Hinblick auf die Errichtung einer gemeinsamen Silberpräge. Erst 1856 firmieren die Partner offiziell als Koch & Bergfeld. Die Werkstätten wurden 1859 in die Vorstadt Auf den Häfen Nr. 51 verlegt und nannten sich jetzt Prägeanstalt. Bereits an dieser Produktionsstätte wurde mit einem umfangreichen handbetriebenen Maschinenpark mit Fallhämmern und Spindelpressen gearbeitet und spätestens 1863 mit mindestens einer Dampfmaschine (6 PS). Die Gründer übergaben ihr Geschäft 1865 ihren vier Söhnen. Die neuen Inhaber expandierten weiter. Vor allem die bisher handwerklich betriebene Besteckfertigung profitierte von der Umstellung auf Maschinenarbeit. 1871 stempelt die Werkstatt ihre Arbeiten erst nach Auflösung der Zunft 1871 mit Koch & Bergfeld. 1873 gehörten zur Firma über 132 Arbeiter und im selben Jahr war sie auf der Wiener Weltausstellung mit Erfolg vertreten. Wegen der rasch steigenden Fertigung und der gleichzeitig bestehende Zollausschluss in Bremen behinderte die Entwicklung des Betriebes eine Expansion, sodaß 1874/75 im Neuenlander Feld, auf Bremer Staatsgebiet, aber außerhalb der Zollgrenzen ein großer Fabrikations- und Verwaltungskomplex aufgebaut wurde. 1885 entstand die heute noch erhaltene, unter Denkmalschutz gestellte Fassade und die Toranlage. Bis zur Jahrhundertwende steigerte sich noch die Zahl der Maschinen und Arbeiter. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte das Unternehmen damit neben Wilkens in Bremen und Bruckmann in Heilbronn zu den drei großen deutschen Silberwarenfabriken. Um Silber mit (Teil-)Vergoldung zu versehen und um Alpacca zu versilbern, standen schon früh galvanische Techniken zur Verfügung. 1877 wurde den Produktionshallen auf dem Neuenlander Feld auch eine galvanotechnische Abteilung angefügt. Noch gab es kein öffentliches Stromnetz. Eine dampfkraftgetriebene Dynamomaschine lieferte vor Ort den erforderlichen Gleichstrom. Bei den Bremer Herstellern wurden vor allem Bestecke versilbert, den Markt für versilberte Korpusware bediente man hier, anders als bei süddeutschen Herstellern, von jeher nur in geringem Umfang. Vor dem Ersten Weltkrieg zählte der Norddeutsche Lloyd zu den größten Kunden von Koch & Bergfeld. Versilbertes Tafelgerät und Besteckmodelle wurden exklusiv für den Lloyd entworfen und gefertigt. Bis 1914 weiteten sich Produktion und Absatz stetig aus. Längst waren die Grenzen des regionalen Marktes überschritten. Bis Kolumbien und Venezuela reichten die Vertriebswege, ein ganz wichtiges Kundenfeld war die Oberschicht im zaristischen Russland. Der Erste Weltkrieg brachte nicht nur diese Handelskontakte zum Erliegen, sondern führte auch dazu, daß Teile der Fabrik für die Rüstungsproduktion umgewidmet wurden. Die wirtschaftlichen Probleme in den 1920er Jahren brachten die Firma an den Rand ihrer Existenz. Der Zweite Weltkrieg brachte dann Fertigungsverbote, Rohstoff- und Arbeitskräftemangel, es mussten LKW-Stoßstangen und Scheinwerfergehäuse gefertigt werden für Wehrmachtsfahrzeuge. Trotz der Nähe zum Bremer Flughafen wurde glücklicherweise das Gebäude von Bombenschäden weitgehend verschont. Der wirtschaftliche Zusammenbruch war 1945 dann aber, wie überall in Deutschland, ein totaler. Auch in der Nachkriegszeit bestand zunächst kein Bedarf an Luxusgütern und man war froh über eine Lizenz zur Produktion von Haus- und Küchengeräten. 1948 kam es zur Währungsreform. Ein großer Nachholbedarf der Bevölkerung brachte endlich die Vollbeschäftigung im Bremer Werk. Bis zu 250 Mitarbeiter zählte damals die Belegschaft. Es wurde zu der Zeit die Menügröße bei den Essbestecken eingeführt, als Zwischenmaß zwischen Tafel- und Dessertgröße. Koch & Bergfeld versah seine Echtsilberbestecke als erster Hersteller in Deutschland mit einer patentierten Hartglanzversilberung. Die Firma und seine Meisterzeichen Fußschale für die Bestecke und Bremer Schlüssel für die Echtsilber-Korpusware konnten sich wieder bei der Kundschaft etablieren. 1989 wurde das Unternehmen durch den Gründerenkel Gottfried Koch an Villeroy & Boch verkauft. Villeroy & Boch investierte erheblich in das Werk, führte auch eine umfangreiche Altlastensanierung durch, wurde aber mit dem Investment in Bremen nicht glücklich. 1994 verkaufte Villeroy & Boch die Korpuswerkstatt (alles außer Besteck und heute auch Modeaccessoires) an den größten Kunden der Werkstatt, den Kieler Juwelier Klaus Hansen. Dieser betrieb die Korpuswerkstatt bis Ende 2004. Altersbedingt wechselte die Korpuswerkstatt 2005 wieder den Besitzer: Florian Blume, Spross der berühmten Hildesheimer Silberdynastie Blume. Der bisherige Werkstattleiter von Klaus Hansen, erwarb die Korpuswerkstatt von seinem Arbeitgeber und benannte sie in Koch & Bergfeld Silbermanufaktur Florian Blume GmbH & Co. KG um.1997 fiel im Saarland bei Villeroy & Boch die Entscheidung, sich auch vom Betrieb der Besteckwerkstatt zu trennen. Man verkaufte in einem Assetdeal an seinen Werksleiter Hartmut Soostmeyer die Besteckfertigung. Soostmeyer starb 2004 und seine Familie beschloss den Weiterverkauf. Seit 2006 gehört das Unternehmen den Kaufleuten Klaus Neubauer und Wigmar Bressel. Heute heißt es Koch & Bergfeld Besteckmanufaktur GmbH. In einem dritten Schritt verkaufte Villeroy & Boch 2007 seine Gesellschaftsanteile. Zu den heutigen Gesellschaftern gehören wieder Klaus Neubauer und Wigmar Bressel.
Kocks Krane: Der 1872 gegründete Traditionsbetrieb gilt als Pionier in der Entwicklung von Containerbrücken in Europa und ist Weltmarktführer für sog. Goliathkrane (Werftportalkrane). Seit 1913 baut Kocks Hochleistungs-Schiffsentlader. 1990 übernimmt die Kirow Ardelt GmbH – Weltmarktführer für Eisenbahnkrane – in Leipzig den Betrieb, welche Teil der in Leipzig ansässigen Kranunion GmbH (früher Kirow-Gruppe) ist.
Konditorei Knigge: 1889 eröffnet Konditormeister Friedrich Emil Knigge unter Übernahme einer Süßwarenfabrikation ein kleines Café in der Sögestraße Nr. 11. 1905 Abriss des Hauses wegen Verbreiterung der Sögestraße. Durch Zukauf des Nachbargrundstückes entsteht ein größerer Neubau mit vergrößerten Café- und Herstellungsräumen. 1924 Die Kundschaft des damals schon weit bekannten Hauses wird nicht mehr mit Pferd und Kutsche, sondern mit einem Motorwaren beliefert. Im Zweiten Weltkrieg wird die Konditorei vollständig zerstört und 1950 beginnt der Wiederaufbau mit rückseitiger Anbindung an die neu entstandene Ronningstraße. 1970 ermöglicht ein Emporencafé an der Fassade Sögestraße den Gästen einen Blick auf das Treiben in Bremens Bummelstraße Nr. 1 und schafft Platz Im Parterre für eine Cafeteria sowie einen Confiserieverkauf. 2008 wurde das Café innen und aussen komplett kernsaniert. Das Café verfügt nun über 300 Sitzplätze (mit separatem Raucherraum) und 100 Außenplätzen im Sommer.
Könecke Wurstfabrik: Gegründet wurde das Unternehmen 1929 vom Schlachtermeister Karl Könecke. Nachdem 1944 der komplette Betrieb einem Bombenangriff zum Opfer fiel, wurde 1949 die Produktion in Bremen-Sebaldsbrück wieder aufgenommen. Nach dem Tode des Firmengründers übernahm 1963 sein Sohn Karl Könecke die Leitung des Unternehmens. 1999 wurde das Unternehmen H. Redlefsen GmbH & Co. KG in Satrup übernommen. Seit 2006, nach der Fusion und mit der Zur Mühlen-Gruppe, führt das Unternehmen den Namen Könecke Fleischwarenfabrik GmbH & Co. KG. Im November 2010 gab die Geschäftsleitung bekannt, daß die Produktion ab 2012 schrittweise von Bremen nach Delmenhorst und Böklund verlagert werden soll. 2014 verhängte das Bundeskartellamt gegen 21 Wurstunternehmen, darunter Könecke, eine dreistellige Millionenstrafe wegen illegaler Preisabsprachen. Daraufhin übertrug Fleischfabrikant Clemens Tönnies die Könecke Fleischwarenfabrik GmbH & Co. KG auf andere Gesellschaften seiner Beteiligungsgesellschaft, der Zur Mühlen-Gruppe, womit es für die Bußgeldbescheide keinen Adressaten mehr gab. Dieser wirkungsvolle Trick ist als Wurstlücke in die Rechtsgeschichte eingegangen.
Lloyd Kaffeerösterei: Am 2. Januar 1930 gründete Albert Laube die Lloyd Kaffeerösterei, die damals im Bremer Viertel ansässig war. Der Unternehmensname bezieht sich auf die Bremer Reederei Norddeutscher Lloyd. Das Logo der Kaffeerösterei zeigt einen Kapitän mit einer Tasse Kaffee vor der Bremen, dem bekannten Schiff des Norddeutschen Lloyd. Als exklusive Marke wurde Lloyd Caffee sowohl in der gehobenen Gastronomie als auch auf Luxusschiffen ausgeschenkt. Von einst über 500 Kaffeeröstereien der Stadt ist sie die älteste, die noch traditionell Kaffee röstet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog das Unternehmen in die Stader Landstraße im Stadtteil Burglesum. 2001 stand die Marke vor dem Aus, da der Nachfolger des Gründers sich zwischen Investition und Schließung entscheiden musste. Er veräußerte die Markenrechte an einen Hamburger Rohkaffeehändler. Lloyd Caffee kam zurück nach Bremen und wurde zunächst Untermieter bei der Bremer Kaffeerösterei August Münchhausen. 2005 übernahm der gelernte Speditionskaufmann und spätere Kaffeehändler Christian Ritschel die Leitung der Lloyd Caffee GmbH. 2003 betreibt das Unternehmen ein Kaffeegeschäft im Nordbremer Stadtteil Vegesack. Seit 2009 hat die Rösterei ihren Standort im Ortsteil Überseestadt in Bremen-Walle und befindet sich dort im früheren Fabrikgebäude von Kaffee HAG am Holz- und Fabrikenhafen an der Ecke Fabrikenufer Hagstraße. Der im selben Gebäude befindliche und unter Denkmalschutz stehende Marmorsaal von Kaffee HAG kann besichtigt werden.
Lürssen Werft: Der Namenspatron der Werft, Friedrich Lürssen, gründete 24jährig am 28. Juni 1875 eine eigene Bootsbauwerkstatt in Aumund bei Bremen. Der Arbeitsschwerpunkt der ersten Jahre lag auf Arbeitsbooten für Fischerei und Fährbetrieb. Ab den 1880er Jahren erschloss sich Lürssen den Sportbootmarkt. 1886 wurde das erste Motorboot der Welt gebaut. Ab etwa 1890 wurden Motorboote in Zusammenarbeit mit Motorenherstellern wie der Daimler-Motoren-Gesellschaft produziert und Lürssen entwickelte sich schnell zur führenden deutschen Motorbootswerft. Schon bald gingen auch Aufträge aus dem Ausland ein. Mit dem Eintritt im Jahre 1906 von Otto Lürssen, dem Sohn des Firmengründers, verstärkte sich der Schwerpunkt endgültig hin zum Motorbootsbau. In den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg nahmen Lürssen-Boote wiederholt erfolgreich an internationalen Wettfahrten teil. 1911 erreichte das Boot Lürssen-Daimler bei der Meisterschaft des Meeres in Monaco die für damalige Zeit sensationelle Geschwindigkeit von 27 kn (50 km/h). Während der Kriege baute Lürssen verschiedene militärische Motorboote, darunter auch ferngelenkte Boote, die mit Sprengstoff beladen zum Rammen gegnerischer Schiffe verwendet werden sollten, aber auch flachgehende Minensucher und U-Jagdboote mit Maschinengewehr. Das später so erfolgreiche Konzept des Torpedoschnellbootes verfolgte Lürssen dabei zunächst ohne Auftrag der Marine. Es wurden bereits Geschwindigkeiten von 35 kn (64,82 km/h) und mehr erreicht. Dabei kamen zur Erprobung auch Luftschiffs-Motoren zum Einsatz. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden wieder nur noch kleine Sport- und Arbeitsboote gefertigt. Ab 1920 konnte an die Erfolge im Motorbootsbau vor dem Krieg angeknüpft werden. Auch ausländische Zollwachboote, Rettungsboote für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) oder die Elektroboote der Königssee-Flotte gehörten zum Auftragsbestand. Trotz der völlig veränderten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen konnten zwischen 1924 und 1932 28 Motoryachten von einer Länge zwischen zwölf und 30 Metern an Kunden in den USA geliefert, hinzu kam eine größere Zahl an Beibooten für Großyachten, die um 1930 von der Germaniawerft in Kiel ebenfalls für die USA gebaut wurden. Ausgehend vom Entwurf der in die USA verkauften Motorjacht Oheka II (Oheka stand als Namenskürzel für deren Besitzer Otto Hermann Kahn, einen Bankier deutscher Herkunft) wurden zunächst im Geheimen Boote für den Einsatz als Torpedoschnellboote entwickelt. 1929 erhielt die Werft den ersten offiziellen Auftrag der Reichsmarine über ein als U Z (S) 16 bezeichnetes Boot zu Erprobungszwecken. Es hatte eine Länge von 27 Meter, eine Verdrängung von 38,2 Tonnen und erreichte mit drei Daimler Benz-Ottomotoren eine Geschwindigkeit von 34 kn (62,968 km/h). Aber erst 1932 wurde die Tarnbezeichnung fallengelassen und das Boot in S 1 umbenannt. Das Modell wurde in der Folgezeit bei einigen Veränderungen das Grundmuster für deutsche Schnellboote. Ab 1933 wurden die ersten Schnellboote mit Dieselantrieb abgeliefert. Damit wurde die Zuverlässigkeit und Reichweite der Boote entscheidend verbessert. Die Größe wuchs auf gut 32 Meter Länge, knapp fünf Meter Breite und 95 Tonnen Gesamtgewicht an. Der Schnellbootbau wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges das Kerngeschäft der Lürssenwerft – auch für den Export. Die Boote wurden mit Holzrümpfen als Doppelkraweel (Mahagoni-Weißzeder) auf Leichtmetall-Spanten gebaut, ab S-68 mit einem gepanzerten Fahrstand. Mit drei Daimler Benz MB 518-Motoren konnten schließlich Geschwindigkeiten von über 42 kn erreicht werden. Durch die günstige Unterwasserrumpfform, speziell angestellte Stauruder (Lürssen-Effekt) und einen verbesserten Vorschiffaufbau waren die Boote sehr seegängig. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Schiffbau in Deutschland zunächst vollständig verboten. In der Werft wurden vorübergehend Haushaltsgegenstände wie Holzzuber und Töpfe hergestellt. Bald kamen aber erste Reparaturaufträge herein und ab 1946 wurden Fischkutter gebaut. Nach der Rückkehr der Inhaber aus der Kriegsgefangenschaft 1947 begann das Engagement der Firma im Handelsschiffbau, 1949 wurde der erste deutsche Nachkriegsfrachter abgeliefert. Bis 1984 lieferte die Werft insgesamt 83 Kümos, Frachter, Tanker, Massengutfrachter, Kühlschiffe, Küstenpassagierschiffe und Fähren ab. Der Bau von Motoryachten wurde in Einzelstücken weiter betrieben, ehe es in den 1990er Jahren auf eine wesentlich breitere Grundlage gestellt wurde. 1952 erhielt die Werft den Namen Lürssen-Werft. Ab 1954 wurden auch wieder Schnellboote gebaut, zunächst für den Seegrenzschutz und für den Export nach Schweden. Mit der Aufstellung der Bundesmarine wurde ab 1957 der Marineschiffbau wieder das Hauptstandbein der Werft. Nicht nur für die Bundesmarine wurden Schnellboote gebaut; neben Schweden wurde u.a. auch nach Indonesien und Singapur, in arabische Länder, nach Südamerika (Ecuador), nach Spanien und in die Türkei geliefert. Zum Teil wurden auch Lizenzbauten im Ausland durchgeführt. Daneben produzierte Lürssen auch Minensuchboote und -jagdboote, Polizei- und Zollboote, Patrouillenboote, Korvetten und verschiedene Erprobungsträger, in Zusammenarbeit mit anderen Werften auch Fregatten, Tender und Einsatzgruppenversorger. Heute wird das Unternehmen in vierter Generation geführt. Der Militärschiffbau ist ein wesentliches Standbein der Werft, insbesondere auf der Hamburger Werft Blohm+Voss. Zudem baut Lürssen ab 1990 luxuriöse Megajachten, die etwa die Hälfte der Werftkapazität auslastet. 2012 wurde die Norderwerft in Hamburg und 2013 die Peene-Werft in Wolgast in den Werftenverbund übernommen, 2016 die Hamburger Werft Blohm+Voss. 2021 wurde die NVL B.V. & Co. KG im Rahmen einer Trennung der Sparten Yachten und Defence aus der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG ausgegründet und ist Rechtsnachfolger des früheren Teilbetriebs der Lürssen-Sparte Defence mit den Werft-Standorten Hamburg (Blohm+Voss und Norderwerft), Wilhelmshaven (Neue Jadewerft) und Wolgast (Peene-Werft) in Deutschland sowie Standorte in Australien, Bulgarien und Brunei. Das Unternehmen ist unverändert Teil der familiengeführten Unternehmensgruppe Lürssen. Das zivile Reparaturgeschäft beim Hamburger Standort Blohm+Voss soll aufgegeben werden, die großen Schwimmdocks zumindest zeitweise verlegt werden.
Manke & Coldewey: 1922 belieferten die Brüder Albert und Heinrich Manke die Bremer mit einem Eiskarren. Ab 1930 sind sie auf Jahrmärkten nicht mehr wegzudenken. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden ihre sich drehenden scheibenförmigen Abdeckungen ihrer Eismaschinen schnell bekannt. Ihr cremiges Eis mit dem Slogan Eis wie Sahne spricht sich weit über die Grenzen von Bremen hinaus herum und war bald in aller Munde. Tochter Annegret Manke und ihr Ehemann Wolfgang Coldewey führten das Unternehmen ab 1957 als Manke & Coldewey weiter. 1966 wurde der erste Eiswagen für Jahrmärkte ein festes Standbein. Später stieg ihr Sohn Albert Coldewey ein, mit seiner Frau Britta Coldewey betreibt er seit 30 Jahren drei Eiswagen. Seit 2015 fertigen sie zudem handgefertigte Elisen-Lebkuchen, gebrannte Mandeln, Butterstollen und Geschenke.
Martin Niemeyer Cigarren: Martin Niemeyer eröffnet am 1. April 1864 am Bremer Marktplatz gegenüber der alten Börse ein kleines Ladengeschäft, in dem er Zigarren aus eigener Produktion verkauft. Nach dem Tod Martin Niemeyers übernimmt Heinrich G. Brüggemann das florierende Unternehmen 1887. Ein Jahr später steigt der Kaufmann Carl Bracksieck ein. Ab 1889 Eintrag als oHG und Umzug ins Haus Wesereck am Altenwall. Der Aufbau des Filialnetzes beginnt. Zum 50jährigen Firmenjubiläum verfügt M. Niemeyer Cigarren über mehrere eigene Zigarrenfabriken in Westfalen und Niedersachsen sowie 70 eigene Filialgeschäfte und ebenso viele Verkaufsniederlassungen. Nach etlichen Filialschließungen infolge des Ersten Weltkrieges und der Inflation trennt sich Carl Bracksieck von seinem Teilhaber Brüggemann. 1936 macht Bracksieck seinen langjährigen Prokuristen Wilhelm Fritzsche zu seinem Teilhaber. Während des Zweiten Weltkriegs werden viele Niederlassungen und das Wesereck zerstört. Nach dem Krieg zieht das Büro und Teile des Lagerhauses in das Privathaus von Bracksieck. Alena Bracksieck, die Tochter, bekommt die alleinige Verantwortung und zusammen mit dem langjährigen Prokuristen Hans Deharde und Dieter von Bötticher übernehmen sie 1955 die Geschäfte. Zwei Jahre danach firmiert das Unternehmen in der Dortmunder Straße. Ab 1970 werden viele Ladengeschäfte mit einer Toto-Lotto-Annahmestelle ausgestattet. Bis in die heutige Zeit hat sich M. Niemeyer mit einem zeitgemäßen Sortiment behauptet. 2022 übernimmt M. Niemeyer die traditionsreiche Firma Jonas KG.
Maxflite: Max Reinhardt hatte sich schon früh für die Luftfahrt begeistert. So kam ihm 2018 die Idee, Miniflugzeuge für den heimischen Garten zu bauen, die mit einem Windrad vorn anstatt eines Propellers versehen waren. Inzwischen wächst die Produktpalette seiner kleinen Windradmanufaktur. So gibt es bereits neben einer Junkers Ju 52 Fahrzeuge aller Art und auf Wunsch sogar Tiere. Interessierten Kunden wird zudem ein Aufstellstab und eine Anleitung geliefert.
MS Friedrich: Das Schiff wurde in den Jahren 1879/80 als Dampfschiff für J. H. Grells Dampffähre auf der Reiherstieg Schiffswerfte & Maschinenfabrik in Hamburg gebaut. Es wurde ab 1880 als Süd-Hamburg auf der Elbe als Fähre für die Beförderung von Werftarbeitern vom Baumwall auf den Steinwerder eingesetzt. Nebenbei diente das Schiff auch als Feuerlöschboot, wovon die heute noch vorhandenen Feuerlöscheinrichtungen an Bord zeugen und im Winter als Eisbrecher. Angetrieben wurde die Süd-Hamburg von einer Zweizylinder-Dampfmaschine mit einer Leistung von 160 PS. Für die Befeuerung verfügte das Schiff über einen Kohlenbunker mit einem Fassungsvermögen von acht Tonnen Steinkohle. Im Januar 1889 wurde das Schiff an die Hafendampfschiffahrt-Actiengesellschaft (HDAG, später HADAG) verkauft und weiter unter dem Namen Süd-Hamburg als Fährschiff im Hafen eingesetzt.
1918 kaufte der Bremer Reeder Bernhard Wilhelm Riedemann das Schiff und benannte es in Nord-Bremen um. Eingesetzt wurde es nun auf der Weser als Fähre für Werft- und Hafenarbeiter.
1925 ließ Riedemann das Schiff auf seiner Werft am Hohentorshafen umbauen und mit dem charakteristischen zweiten Deck ausrüsten, das zunächst seitlich offen war. Das Schiff wurde nun in Friedrich umbenannt und hauptsächlich für Hafenrundfahrten in Bremen eingesetzt.
1932 erfolgte der Verkauf des Schiffes an die 1926 gegründete Reederei Otto W. A. Schreiber. Zusammen mit dem Dampfschiff Friedrich wurden auch Riedemanns Fahrkartenverkaufshaus, und der Hafenrundfahrtvertrag sowie der Dampfer Franzius, der optisch ähnlich gestaltet war wie Friedrich, von der Reederei Schreiber erworben. Während diese Reederei sich von Franzius bereits im Jahr 1937 trennte und das Schiff an Johann Frank in Berlin verkaufte, behielt sie Friedrich über Jahrzehnte in ihrer Flotte. Sie ließ das offene Oberdeck mit Fenstern schließen und setzte das Schiff teilweise im Linienverkehr zwischen Bremen-Mitte und Bremen-Nord und teilweise weiter für Hafenrundfahrten ein. 1939 wurde das Schiff aufgelegt. Den Zweiten Weltkrieg überstand es unversehrt an einem Liegeplatz an der Mittelweser unterhalb der Badener Berge. Zwischen 1949 und 1951 wurde das Schiff auf der Lühring-Werft in Brake zum Motorschiff umgebaut. Die Dampfmaschine wurde durch einen gebrauchten MWM-Dieselmotor mit einer Leistung von 180 PS ersetzt, der bisher im Schiff Stadt Bremen seinen Dienst versah 1963 wurde die Friedrich von der Reederei Schreiber außer Dienst gestellt und als schwimmende Werkstatt am Martinianleger vertäut. Um das vom Verfall bedrohte Schiff zu retten, gründete sich 1985 der Förderverein Bremische Gesellschaft zur Erhaltung der großen Hafenrundfahrt MS Friedrich e. V., der die Friedrich von der Reederei Schreiber übernahm. In den Folgejahren wurde das Schiff restauriert. Dabei musste auch die Hauptmaschine ersetzt werden, nachdem die überholte alte Maschine bei einem Probelauf im September 1990 Totalschaden erlitten hatte. 1991 wurde die Maschine gegen einen MWM-Dieselmotor mit einer Leistung von 200 PS ausgetauscht. 1994 erhielt das Schiff einen vorläufigen Liegeplatz an der Weser unterhalb der Bürgermeister Smidt-Brücke, seit dem Jahr 2000 liegt es – nun vollständig restauriert – an einem Ponton an der Schlachte zwischen Bürgermeister Smidt-Brücke und Teerhofbrücke und wird u.a. für Fahrten und Veranstaltungen genutzt.
Norddeutscher Lloyd: Die 1857 gegründete Reederei entwickelte sich zu einem der größten Schiffahrtsunternehmen und bestand bis zu ihrem Niedergang im Zweiten Weltkrieg. 1970 fusionierten die Hapag und die Reste der NDL zur Hapag-Lloyd AG.
Nordmende: 1923 gründete Otto Hermann Mende in Dresden die Radio H. Mende & Co. In den 30er Jahren stieg Mende zu einem der größten deutschen Rundfunkgerätefabrikanten auf. Martin Mende gründete 1947 in Bremen unter dem Namen Norddeutsche Mende-Rundfunk GmbH ein neues Unternehmen, das in den Hallen der ehemaligen Focke-Wulf-Flugzeugwerke an der Diedrich Wilkens-Straße seine Tätigkeit aufnahm. Nordmende war in der Nachkriegszeit einer der führenden deutschen Hersteller von Radios, Fernsehern, Tonbandgeräten und Plattenspielern. Nordmende stellte mit dem Nordmende Präsident den ersten Fernseher mit kabelloser Ultraschallfernbedienung vor. 1977 wurden Anteile des Unternehmens an den französischen Thomson Brandt-Konzern verkauft. Ein Jahr später veräußerte die Familie auch ihren verbliebenen Anteil an Thomson-Brandt. Unter der Regie durch Thomson änderte die Produktionsgesellschaft mehrfach ihren Namen. Die Produktion wurde Mitte der 1980er Jahre aufgelöst. Der Vertrieb in Deutschland wurde von der Nordmende Vertriebs GmbH fortgeführt, die sich in Nordmende GmbH umbenannte. Die Nordmende GmbH wurde Mitte der 1990er Jahre zusammen mit weiteren Produktionsgesellschaften, zB der SABA GmbH, der TTG und anderen zur Thomson Multimedia Sales GmbH verschmolzen. Im April 2017 erwarb TechniSat vom damaligen Markeninhaber Technicolor S.A. die Lizenz zur Nutzung der Marke Nordmende für Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Polen. Zur IFA 2017 wurden die ersten Nordmende-Geräte aus den Segmenten TV-Geräte und DAB+-Digitalradios präsentiert. 2022 wurden die Rechte an der Marke NordMende im Paket mit vielen anderen bekannten Marken an die auf Brand Extension spezialisierte Firma Talisman Brands/Established verkauft.
Nordsee Deutsche Hochseefischerei: 1896 als Deutsche Dampffischereigesellschaft Nordsee in Bremerhaven gegründet. Die Gesellschaft wurde in drei Teile geteilt: Fischfang, Fischverarbeitung und Fischlieferung. Schon 1898 wurden in Bremen erste Geschäfte eröffnet. Aufgrund der Überfischung und der durch Fangquoten eingeengten Verkaufslage des Unternehmens wurde Nordsee verkleinert und 1990 an die isländische Samherji verkauft. Die aus der Fischlieferung entstandenen Restaurants wurden nach einer Reihe von Verkäufen 2018 an das Schweizer Beteiligungsunternehmen Kharis Capital verkauft.
OHB: 1982 übernahm Christa Fuchs das kleine Unternehmen Otto Hydraulik Bremen GmbH, kurz OHB. Die 1958 gegründete Firma aus Hemelingen hatte zu dem Zeitpunkt fünf Mitarbeiter und beschäftigte sich mit dem Bau und der Reparatur von elektrischen und hydraulischen Schiffssystemen für die Bundeswehr. Manfred Fuchs, damals Direktor bei MBB-ERNO, hatte die Idee, auch mit OHB in das Raumfahrtgeschäft einzusteigen. 1985 startete das erste Raumfahrtprojekt bei OHB. Für das Raumlabor Spacelab entwickelte OHB eine raumfahrttaugliche Zentrifuge und im gleichen Jahr stieg Manfred Fuchs in das Unternehmen seiner Frau ein. Seit 2015 Aktiengesellschaft.
Ogo-Kaffee: Der Zigarrenfabrikant Heinrich Oetken und der Unternehmer Berthold Goedeke legten gemeinsam den Grundstein für die Ogo-Kaffeerösterei in Bremen. Am 10. Oktober 1927 wurde die Marke Ogo beim Patentamt eingetragen. Aus einem ehemaligen Fabrikgebäude, in dem zuvor erste Automobile mit Elektromotoren die Laufbänder verließen, entstand das sog. OGO-Haus mitsamt Kaffeerösterei und dem angebundenen Versandhandel. 1996 wurde Ogo-Kaffee vom Versandhandel Jungborn in Achim übernommen.
Ölmühle des Franz Köcheln: Dies war eine Windmühle, die sich am Stephanitorsbollwerk westlich vor der Bremer Altstadt befand. Ihre Fundamentreste aus großformatigen (Bremer) Ziegeln wurden 2012 bei einer Notgrabung entdeckt. Die Mühle, die Franz Daniel Köcheln gehörte, stand im Gebiet des 1857 bis 1859 erbauten Weserbahnhofs vor den ehemaligen Toren des Stephaniviertels im äußersten Westen der Altstadt. Sie verarbeitete von 1810 bis vor 1863 Raps zu Rapsöl. Laut dem Bauantrag gab es bis zum Bau der Köcheln-Mühle nur eine ganz verfehlte Anlage zur Wolfskuhle in Huckelriede. Verarbeitet werden sollte Raps, dessen Öl nach Holland ausgeführt werden sollte. Da sich in Bremen kein Baumeister an das innovative Werk heranwagte, engagierte Köcheln 1810 einen Müllermeister aus Groningen, der seine Gehilfen mitbrachte, von denen Köcheln einen gewissen Berend Erling als ungemein geschickt hervorhob. Erling blieb in Bremen und beaufsichtigte den Mühlenbetrieb. Da ihm diese Stellung kein Auskommen bot, optimierte und reparierte er auch andere Bremer Mühlen. Im Bremer Adressbuch von 1858 erscheint die Mühle mit der Adresse Beim Bindwams. Die heutige Straße Beim Bindwams nimmt allerdings wegen der Eisenbahnlinie einen anderen Verlauf. Im Namensregister des besagten Adressbuches findet sich der Eintrag Koecheln, Fr. D., Kfm. u. Dispacheur, Comptoir Wall 39 g. Köcheln war also Kaufmann und Dispacheur, also Havariekommissar, womit er für die vermögensrechtliche Abwicklung von Schiffshavarien verantwortlich war. Doch neue vorgelagerte Bauten des Weserbahnhofs störten die Windströmungen, sodaß die Umdrehungszahl der Mühlenflügel stark sank. Das nicht mehr rentabel arbeitende Bauwerk wurde in den 1860er Jahren abgerissen. Dies geschah wohl vor 1863, doch ist die Mühle noch 1901 in einem Katasterplan angedeutet. Der bis über zwei Meter hohe erhaltene Ziegelfundamentring, der 2012 ausgegraben wurde, hatte einen Durchmesser von zwölf Metern und war außen achteckig. Innen befand sich dezentral ein weiteres zylindrisches Fundament.
Pannekoekschip Admiral Nelson: Ende 2000 ging die ehemalige Conway auf große Reise vom Liverpooler Hafen zu umfangreichen Umbau- und Restaurierungsarbeiten nach Groningen in den Niederlanden, bevor sie im Januar 2001 an ihr Ziel, die Hansestadt Bremen kam. Der originalgetreue Nachbau einer Fregatte, wie sie auch der berühmte englische Admiral Nelson 1805 zur Schlacht von Trafalgar befehligte, dient der Stadt Bremen nicht nur als touristisches Highlight, sondern ist in erster Linie ein Restaurantschiff mit piratischer Atmosphäre. Auch die deutsche Fernsehindustrie hat den Dreimaster mittlerweile für sich entdeckt und so wurde hier u.a. die Volksmusiksendung Straße der Lieder aufgezeichnet. Mit 120 Sitzplätzen auf dem Mitteldeck, weiteren 30 Plätzen in einem separaten Raum auf dem Oberdeck und im Sommer zusätzlichen 80 Sitzplätzen an der frischen Seeluft bietet die Admiral Nelson, neben zahlreichen Sonderveranstaltungen, ein ideales Ausflugsziel für Jung und Alt.
Rabba. Bei diesem Namen weiß man sofort, worum es geht - ich zumindest!. Rabba ist nämlich einer der führenden Spezialisten für Blechbearbeitung. 1901 wurde die Schlosserei und Schmiede Rabba mit Firmenstandort Am Schwarzen Meer in Bremen gegründet. Schwerpunkte der damaligen Fertigung waren schmiedeeiserne Gitter, Türen oder Verkleidungen für Gewerbe und Privatkunden. 1958 wurde Rabba auch international bekannt, als die Expo in Brüssel stattfand. In den folgenden Jahren entwickelte sich Rabba zu einem führenden Spezialisten für Blechbearbeitung. Die Schlosserei wurde aufgegeben. 1962 entstand das erste eigene Produkt: die Frigi-Bäckereimaschine zum Kneten von Teigwaren. Sie wurde über zehn Jahre gebaut. Auch in der Folgezeit waren Vollautomaten ein weiteres Standbein. Heute arbeitet Rabba mit modernsten Laserschneidanlagen und selbst gebauten hydraulischen Abkantpressen und Tafelscheren im eigens dafür gekauften Lager an der Dortmunder Straße in der Bremer Neustadt. Im Jahre 2023 hat Rabba im Zuge der Unternehmensnachfolge in Herrn Hörner einen würdigen Nachfolger gefunden, der diese Firma weiterführen wird.
Radio Bremen: 1924 begann die Nordische Rundfunk AG (NORAG) in Hamburg den Betrieb. Im gleichen Jahr wurde der Zwischensender Bremen, der der NORAG eigene Sendungen lieferte, in Betrieb genommen und an den Bürgermeister übergeben. Der 1945 gegründete Sender ist die kleinste Landesrundfunkanstalt der ARD, deren Mitglied sie seit der ARD-Gründung 1950 ist.
Reidemeister & Ulrichs: 1831 taten sich zwei ältere Bremer Weinhandlungen zusammen: Ulrichs & Sohn und Wichelhausen & Reidemeister. Da Bremen dem 1834 gegründeten Zollverein zunächst nicht beitrat, blieb es zollrechtlich Ausland, was die Einfuhr, nicht aber Lieferungen an Kunden im angrenzenden Königreich Hannover begünstigte. Deshalb richtete Reidemeister & Ulrichs 1841 vor den Toren der Stadt in Burgdamm ein Versandlager mit verzollter Ware ein. 1888 trat Bremen dem deutschen Zollgebiet bei. Der Bedarf an Lagerräumen für die gutgehende Weinhandlung umfasste zu diesem Zeitpunkt bereits ein an das Stammhaus angrenzendes Packhaus in der Sögestraße und bis zu elf weitere Lagerorte in der Bremer Innenstadt, die neben dem hohen Verwaltungsaufwand nun einzeln unter Zollverschluss gehalten werden mussten. Deshalb entschloss man sich, das Stammhaus aufzugeben und Lager und Kontor in einem für diese Zwecke neuerrichteten mehrgeschossigen Gebäude mit Kellern in der Straße Auf der Brake zusammenzuziehen, das 1899 bezogen wurde. Kurz zuvor im Jahr 1897 erwarb die Firma Reidemeister & Ulrichs das zu diesem Zeitpunkt von Abbruch bedrohte Bremer Essighaus und bewahrte der Stadt so die weltbekannte Fassade. 1906 erwarb Reidemeister & Ulrichs das Weingut Château Smith Haut Lafitte in einem der besten Weinbaugebiete von Bordeaux. Der Erwerb unterstrich die Bedeutung, die der Handel mit Weinen dieser Region für die Firma Reidemeister & Ulrichs hatte. Direkt nach dem Ersten Weltkrieg ging dieser Besitz jedoch durch Enteignung wieder verloren. Der Zweite Weltkrieg und die anschließende Neuordnung Europas bedeuteten für die Firma Reidemeister & Ulrichs den kompletten Verlust ihrer Lager- und Betriebsstätten durch Zerstörung und ebenso den Verlust wichtiger Absatzmärkte, die zuvor östlich der Elbe gelegen hatten. In den ersten Nachkriegsjahren hielt man sich mit der Erzeugung eines Heißgetränks mit Namen Rundu über Wasser. 1946 eröffnete zumindest das Essighaus erneut seine Pforten in einem Notbau. Erst nach der Währungsreform und mit Gründung der Bundesrepublik 1949 konnte der Betrieb An der Brake wiederhergestellt werden. Im Zuge der städtischen Neugestaltung musste das in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs gelegene Grundstück jedoch 1950 an die Stadt Bremen verkauft werden. 1951 bezog Reidemeister & Ulrichs daher das neuerrichtete moderne Kontorhaus und Hafenspeicher Auf der Muggenburg am Bremer Europahafen als Zweckbau mit Büros, Kellern, mehreren Böden und einem Paternoster. Die wieder anziehende Nachfrage machte eine neue Hafenanlage zum Löschen von Weintankschiffen nötig, die 1953 nur etwa 300 Meter vom Hauptgebäude entfernt in Betrieb genommen wurde. Ebenfalls 1953 stellte die Firma ein eigenes Weintankschiff in Dienst, die Vinum mit einer Ladekapazität von 640.000 Litern, die bis 1962 für Reidemeister & Ulrichs fuhr. 1954 richtete man zudem eine Weinbrennerei Auf der Muggenburg ein, deren Produkte von der dafür gegründeten Firma Roland Marken-Import vertrieben wurde. Seit 2004 bemühte sich die ebenfalls in Bremen beheimatete Weinhandelsfirma Eggers & Franke um eine Übernahme des vormals bedeutenden Mitbewerbers.
Reishunger GmbH: Vor über zehn Jahren gründeten Sohrab Mohammad und sein Studienkollege Torben Buttjer die Reishunger GmbH. Das sehr erfolgfreiche Start Up gründete 2011 einen Shop, der 25 Sorten Reis vertreibt. Inzwischen werden Millionen-Umsätze mit Reis gemacht.
Remmer Brauerei. Die Brauerei von Ludwig Wilhelm Remmer entstand um 1824 in der Pelzerstraße Nr. 16 (Altstadt) und 1873 am Schüsselkorb Nr. 10. 1872 erwarb Remmer die Bömersche Brauerei und richtete dort eine Schankwirtschaft ein. 1903/04 erfolgte die Verlegung der Brauerei in die Bremer Neustadt, Buntentorsteinweg 112 bis 120. Die Remmer Brauerei produzierte u.a. das Remmer-Alt und das Seefahrtbier-Malzextrakt, das auch heute noch bei der Schaffermahlzeit im Bremer Rathaus ausgeschenkt wird. 1904 kaufte Remmer erneut das Haus Pelzerstraße Nr. 16 und richtete ein Bierlokal mit einem Festsaal im ersten Stock ein. 1917 kaufte die Kaiserbrauerei Beck & Co. die Remmer Brauerei und 1919 wurde die Produktion eingestellt. Die Biermarken hingegen blieben erhalten. Die Bierstube in der Pelzerstraße Nr. 16 blieb bei der Brauerei Wilhelm Remmer und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1954 erfolgte die Wiedereröffnung im Keller des Lloydgebäudes von 1910 in der Großen Hundestraße. Das Gebäude wurde 1969 abgerissen. 1967 wurde deshalb am Standort des ehemaligen Varietégebäudes Astoria in der Katharinenstraße das Alt-Bremer Brauhaus mit einem Remmerkeller eingerichtet und von der Brauerei Beck bis 1992 betrieben.
Rickmers Reismühle: 1837 gründete J.H. Buschmann in St. Magnus eine Dampfmühle, die er zu einer Reismühle erweitern wollte. Nachdem 1858 der Holz- und Kohlenhändler Friedrich Konitzki das Grundstück erwarb, wurde die geplante Reismühle eingerichtet. 1860 kaufte Louis Eduard Ichon die Mühle an der Grünenstraße – so entstand die Reisfirma Ichon & Co. 1872 beteiligte sich der Helgoländer Werft- und Reedereigründer Rickmer Clasen Rickmers an dem Betrieb unter dem neuen Namen Ichon & Rickmers. Rickmers entdeckte schon früh seine Leidenschaft für die Schiffahrt, zog 1832 nach Bremerhaven und legte 1834 das Fundament für sein künftiges Schiffsimperium, in dem er zuerst die Rickmers-Werft gründete und später das Unternehmen um eine Reederei erweiterte. 1870 wurde schon der überwiegende Teil seiner Flotte in Ostasien eingesetzt. Die schnellen Segler der Rickmers-Reederei beförderten Millionen Säcke von Reis. Auch durch den Sezessionskrieg unterblieben die Reisexporte nach Europa, sodaß die europäischen Firmen auf andere Quellen, insbesondere Asien zurückgriffen. Die Beteiligung von Rickmers an der Reisproduktion und später am Handel lag deshalb nahe. 1878 übernahm R.C. Rickmers die Reismühle in Bremen vollständig. Das Unternehmen wurde nun in Rickmers Reismühlen umbenannt und die Familie Ichon schied aus der Geschäftsführung aus. 1883 wurde zusätzlich eine Stärkefabrik in Hannoversch Münden gegründet. Mitte der 1880er Jahre gehörte die Rickmers Reismühle zu den größten Reisverarbeitungsbetrieben weltweit. 1886, nach dem Tod von R.C. Rickmers, übernahmen die Söhne Andreas und Peter Rickmers die Geschäftsführung der ab 1889 so bezeichneten Rickmers Reismühlen Rhederei und Schiffbau AG. Andreas führte darin das Reisgeschäft. Es erfolgte 1893 die Gründung der Norddeutschen Reismühle in Hamburg. Die Firma A. Markwald & Co. in Bangkok kam 1894 dazu, ferner Beteiligungen an der Ersten Triester Reisschäl-Fabrik und der Aussiger Reismühle AG in Österreich. 1901 schlossen sich insgesamt neun deutsche Reismühlen zur Reis- und Handels AG mit Sitz in Bremen zusammen. Andreas Rickmers wurde Vorsitzender des Aufsichtsrats der AG und blieb dieses bis 1910. Die Konkurrenz der mit den durch englisches Kapital unterstützten Hamburger Betrieben im Freihafen war sehr groß. 1910 verkaufte Andreas Rickmers seine Anteile an der Familien-AG an seinen Neffen Paul Rickmers. Er schied in diesem Zusammenhang sowohl aus der Reis- und Handels AG als auch aus der Rickmers Reismühlen, Reederei und Schiffbau AG aus. 1912 verschwand die Bezeichnung Reismühlen auch aus dem Firmennamen des Familienunternehmens. Fortan hieß es Rickmers Reederei und Schiffbau AG. Die Firma Reiswerke Rickmers GmbH unter Leitung von Robert Rickmers bestand unter dem Dach der Reis- und Handels AG unverändert fort. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wiederaufbau betrieben. Die Betriebe gingen 1963 in den Besitz der Firma KELLOGG GmbH in Deutschland über. Seit 1988 ist Rickmers Reismühle GmbH wieder selbstständig und firmiert unter dem alten Namen mit Sitz an der Stephanikirchenweide, direkt an der Weser. 2022 musste das Unternehmen aufgrund von Lieferengpässen und gestiegenen Rohstoffpreisen Insolvenz anmelden.
Rolandmühle: Nachdem die erste Dampfmühle zerstört war und mit wachsendem wirtschaftlichen Erfolg Windmühlen nicht mehr ausreichten, gründete Carl Erling 1897 die Bremer Rolandmühle AG mit einem Aktienkapital von zunächst 1 Mio. Mark, welche die Rolandmühle am Fabrikenhafen im Stadtteil Häfen errichtete und betrieb. Sie hatte eine Leistung von 100 Tonnen pro Tag. Der benötigte Weizen wurde mittlerweile aus aller Welt importiert und das Mehl mit Binnenschiffen innerhalb Deutschlands abgesetzt. Für den Überseeexport nutzte man Seeschiffe. In den folgenden Jahren wurde die Mühle ständig erweitert und ihre Leistung auf 800 Tonnen pro Tag gesteigert. Mit dem Bau der Silotürme kam es zur Übernahme einer anderen Mühle. Schlussendlich hatte die Rolandmühle eine Lagerkapazität von 30.000 Tonnen. Nach Aufkäufen von Konkurrenzbetrieben wie der Grohner Mühlenwerke und der Hansamühle AG während der Weltwirtschaftskrise wandelte Hans Erling als Vorstands-mitglied die Bremer Rolandmühle AG 1937 wieder in einen Familienbetrieb um. Eine Zerstörung der Mühle durch Sprengung auf Veranlassung der Wehrmacht konnte 1945 gegen Ende des Zweiten Weltkriegs verhindert werden. Anfang der 1970er Jahre brach ein stählerner Getreidesilo der Rolandmühle infolge eines Korrosionsschadens, und das ungemahlene Getreide ergoss sich ohne weitere Personen- oder Sachschäden auf die Straße. Durch einen Brandunfall am 6. Februar 1979 geriet der Betrieb erneut in die Schlagzeilen. Ursache war eine der stärksten Explosionen weltweit zu Friedenszeiten. Ein Kabelbrand löste in einer am Kai befindlichen Probenkammer die gewaltigste Mehlstaubexplosion der deutschen Geschichte aus. Von hier aus breitete sich der Brand über eine Förderbrücke unter weiteren kleinen Mehlstaubexplosionen längs dieser Brücke, die den oberen Mehlspeicher mit Mehlstaub anfüllte, weiter aus. In diesem Raum löste dann eine weitere kleine Explosion die Katastrophe aus, die auch noch ein Mehlsilo in Brand setzte. Die Dächer der Silos wurden durch die Druckwelle hochgerissen, Wände zum Einsturz und ganze Gebäude zum Bersten gebracht. Noch in weiter Entfernung zur Mühle gingen in Wohnhäusern Fensterscheiben zu Bruch und über einem etwa 30 Hektar großen Areal ging ein Regen aus Mehl nieder. Bei den Detonationen verloren 14 Menschen ihr Leben; 17 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Detonation und der Lichtschein soll sogar bis Hude im Oldenburgischen zu hören und zu sehen gewesen sein. Der Brand wurde nach ungefähr 65 Tagen – es herrschte Eiseskälte, wodurch das Löschwasser sofort gefror – durch die Feuerwehren vollständig gelöscht. Das Unglück verursachte einen Sachschaden von über 100 Millionen DM, was heute etwa 120 Mio. Euro entspräche. Die Rolandmühle wurde danach wieder vollständig aufgebaut. Heute ist die Mühlenanlage mit modernen Silos ausgestattet, insgesamt verfügt sie über zwölf Klein- und drei Großsilos. 2004 fusionierte das Unternehmen mit zwei kleineren Betrieben. Die drei Familienunternehmen Bremer Rolandmühle Erling, Mills United Hovestadt & Münstermann und Heyl-Mühlen haben sich im selben Jahr zum Verbund Grain Millers zusammengeschlossen. Seit Dezember 2013 firmiert der Mühlenverbund unter dem Namen Roland Mills United.
Röpke Wurstwaren: Seit dem Jahre 1969 erfüllt die Firma Diedrich Röpke GmbH mit seinem umfassenden Sortiment an Fleischwaren die höchsten Ansprüche seiner Kunden. Durch den Neubau 1981 am heutigen Standort wurde der Umzug aus dem Ortskern von Bremen- Mahndorf auf die grüne Wiese in der Thalenhorststraße möglich. Dienten die neuen Räumlichkeiten erst der klassischen Schweinezerlegung und dem Verkauf von frischen Schweinefleisch, so kam schon 1984 die erste Wurstproduktion hinzu. Nach der völligen Zerstörung durch einen Großbrand wurde das heutige Betriebsgebäude nach modernsten Erkenntnissen neu errichtet. Neben der Wurst- und Räucherwarenproduktion wird auch weiterhin der Fleischgroßhandel betrieben. So werden täglich Gastronomie, Einzelhandel und Großverbraucher mit frischen Fleisch und Wurstwaren aus einer Hand beliefert.Schilling Kaffee: Eduard Schilling gründete den Schilling Kaffee Großhandel mit dem Kauf der Hagensburg (Weserburg auf dem Teerhof) 1923. Erst 1988 wurde Schilling Kaffee vom Versandhaus Jungborn in Achim übernommen.
Schlüter Kaffee: Armin Schlüter gründete in den 1920er Jahren die Armin Schlüter & Co. Kaffeegroßrösterei, die 1984 ebenfalls vom Versandhandel Jungborn übernommen wurde.
Schünemann Verlag: Carl Heinrich Schünemann kaufte nach 1803 das Haus Zweite Schlachtpforte Nr. 7. Im Jahre 1809 übernahm er die Spielkartenfabrik Joachim Deetjen und verlegte diese von Vegesack nach Bremen. 1810 gründete er schließlich für die Bereiche Buchdruck und Zeitungen den Schünemann Verlag. 1812 wurde er Gesellschafter der Buchdruckerei Simon Ernsting. Hier wurde 1812 die Departementzeitung gedruckt. Aus dieser Zeitung entstand schon 1813 die Neue Bremer Zeitung, die bis 1815 von Schünemann gedruckt wurde. Ernsting schied 1815 aus dem Betrieb aus und Schünemann erwarb die Konzession für die Druckerei, verlor aber die Rechte an der Zeitung an die Buchhandlung Heyse. In dem damals noch kleineren Haus Nr. 7 in der Zweiten Schlachtpforte bestand das Unternehmen Papierhandlung, Spielkartenfabrik, Buchdruckerei und Verlags-buchhandlung Carl Schünemann. 1817 wurde auch die Konzession für einen Buchverlag erworben. 1829 wurde ihr eine Sortimentenbuchhandlung angegliedert. Der Laden Museum der neuen Literatur befand sich in der Obernstraße 11 und verlagerte sich 1833 zur Obernstraße 35. Im Jahr 1835 siedelte dieses Geschäft in das Stammhaus in die Zweite Schlachtpforte und nannte sich Carl Schünemann Buchhandlung. Die Buchhandlung sollte ab 1845 unter Beibehalten des Namens von Johann Kühtmann übernommen werden. 1847 erlosch dann der bisherige Unternehmensname. Dem Sohn von Carl Heinrich Schünemann, Gustav Bernhard Schünemann, gelang es, die Bremer Wöchentlichen Nachrichten (ab 1854 Bremer Nachrichten genannt), die seit 1743 erschienen, zu übernehmen. Sie waren zunächst ein reines Anzeigenblatt, ab 1871 erschienen sie als Tageszeitung. Ab 1844 wurde auch die Weser-Zeitung – eine überregionale Wirtschaftszeitung – herausgebracht. Unter dem Enkel des Unternehmensgründers, Carl Eduard Schünemann I, expandierte das Unternehmen mit umfassenden baulichen Erweiterungen und der Einführung drucktechnischer Neuerungen. Mit der Zeitschrift Niedersachsen gab der Verleger der Heimatliteratur eine Plattform und gewann damit zahlreiche niederdeutsche Schriftsteller wie Alma Rogge, Hermann Löns und Georg Droste für den Verlag. Carl Eduard Schünemann ist der Namensgeber der heutigen Carl Ed. Schünemann KG. Seine beiden Söhne leiteten das Unternehmen in der vierten Generation: Carl Eduard Schünemann II gilt mit der patentierten Entwicklung des Trini-Tiefdruckes als einer der Pioniere der Drucktechnik. Walther Schünemann widmete sich hauptsächlich dem Buchbereich und baute ihn mit Schriftstellern wie Ricarda Huch und Manfred Hausmann weiter aus. Die Brüder führten Druckerei und Verlag durch die Zeit des Nationalsozialismus, ab 1936 unter Ausschluss der Tätigkeit als Zeitungsverleger. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland erfolgten der Wiederaufbau des Stammhauses in Bremen und die Einrichtung eines Zweigwerkes in Bremen-Lesum sowie die verzögerte Wiederaufnahme der Herausgabe der Bremer Nachrichten ab 1949 – bis zum Verkauf der Zeitung im Jahre 1974. Als fünfte Generation traten Carl Eduard Schünemann III und Carl Fritz Schünemann Mitte der 1950er-Jahre in die Geschäftsführung ein. Sie nahmen eine Konzentration auf die Kernkompetenzen des Hauses Schünemann vor, den Buch-, den Kunst- und den Zeitschriftenverlag, und bauten den Verlag der Sprachzeitungen auf. Heute führen Hermann Schünemann (sechste Generation) und Julia Kracht-Schünemann (siebte Generation) gemeinsam das Familienunternehmen.
Schütz Kaffee: 1914 eröffnete Emil Schütz ein Fachgeschäft für Kaffee und Tee in Lehe (damals noch ein eigenständiges Dorf bei Bremerhaven). 1971 kam das Ende für Schütz-Kaffee. Das Unternehmen wurde an die Bremer Firma Kölle verkauft, die einige Jahre später von Kaffee Hag übernommen wurde.
Sendesaal Bremen: Der Sendesaal wurde Anfang der 1950er-Jahre nach den Plänen der Bremer Architektengruppe Storm, Anker und Störmer errichtet. Die Eröffnung fand am 23. Dezember 1952 statt. Der Radiosender Radio Bremen nutzte das Studio F bis 2008 als größeres Hörfunkstudio für Tonaufnahmen und Live-Mitschnitte von Konzerten. Anfang 2009 wurde das gesamte Areal mit allen Gebäuden des früheren Funkhauses von Radio Bremen an die Sendesaal Karree Gesellschaft verkauft, hinter der eine Bauträgerfirma des Bremer Bauunternehmers und Mäzens Klaus Hübotter und die Bremer Bauunternehmung Kathmann stehen. Betreiber des neu benannten Sendesaals Bremen ist der Verein Freunde des Sendesaals e.V. mit Sitz in Bremen, der sich jahrelang für den Erhalt des vom Abriss bedrohten Sendesaals eingesetzt hatte. Der Verein führt öffentliche Konzerte durch und bietet den Saal zusammen mit den technischen Einrichtungen für Einspielungen an. Plattenlabel wie Enja und ECM wollen im Sendesaal aufnehmen. 2011 veröffentlichte Harmonia Mundi eine Aufnahme mit dem Tetzlaff-Quartett, aufgenommen im federgelagerten Raum des Sendesaals. Der inzwischen unter Denkmalschutz stehende Saalbau umfasst 250 Sitzplätze und verfügt aufgrund einer besonderen Bauweise über eine europaweit einzigartige Akustik.
St. Pauli Brauerei: Die St. Pauli-Brauerei wurde 1857 von dem Bremer Unternehmer Lüder Rutenberg gegründet. Gebraut wurde in der früheren Rungeschen Brauerei in der Bleicherstraße im Ostertor. 1862 stieg Carl L.W. Brandt als Teilhaber ein. 1864 wurde der Braumeister Heinrich Beck eingestellt, der später mit Franz G.T. May die Kaiserbrauerei Beck & May gründete. Bis 1870 stieg die St. Pauli-Brauerei zur größten Bremer Brauerei auf. In Kooperation mit dem Norddeutschen Lloyd schaffte es Beck & Co. jedoch, die Marke Beck’s zum Synonym für deutsches Bier in den Vereinigten Staaten zu machen, andere deutsche Biere vom Exportmarkt zu verdrängen und die St. Pauli Brauerei 1918 nach verschiedenen Eigentümerwechseln zu übernehmen. St. Pauli Girl überlebte als Marke und wurde ab 1965 wieder in Bremen produziert und in ausgewählte Regionen der USA eingeführt.
Stroever Schellack Bremen (SSB): 1893 wurde die Firma Bernhards & Stroever zunächst als Handelsunternehmen gegründet, das u.a. Kopale (Naturharze) sowie Rohschellack importierte. Nach der Entwicklung spezieller Verfahren konzentrierte sich die Firma bald ausschließlich auf die Schellackveredelung. 1961 vereinigte Stroever & Co. seine Schellackfabrikation mit den Werken in Hamburg und Mainz zur Kalkhof GmbH Petersen & Stroever KG (KPS). Die Produktion wurde später an den Standorten Mainz und Bremen zusammengezogen und dann ganz in Bremen konzentriert. Schellackprodukte aus Bremen erlangten unter dem Namen KPS aufgrund ihrer Qualität in aller Welt hohes Ansehen. Seit 1995 befindet sich auch die Geschäftsführung wieder in Bremen. Unter dem traditionellen Namen Stroever verbindet Stroever Schellack Bremen (SSB) als Familienunternehmen das innovative Potential einer neuen Generation mit einer über 125jährigen Erfahrung in der Schellackproduktion. Im Jahr 2020 wurde am traditionellen Standort im Muggenburg-Quartier der Bremer Überseestadt ein deutliche Erweiterung in Form einer Halle sowie eines Bürogebäudes errichtet. Die Realisierung wurde mit Mitteln des Bundes und des Landes Bremen unterstützt. Als passionierter Produzent von Naturprodukten hat der Umweltschutz natürlich auch für SSB eine sehr hohe Bedeutung. Ganzjährig wird jetzt Abwärme aus der Produktion zum Heizen verwendet und mit der neuen Photovoltaik-Anlage gibt es nun eine eigene Energiegewinnung, die im Sommer auch für die Kühlung genutzt wird.
terminic: Das Unternehmen wurde 1927 als Buchdruckerei B.C. Heye & Co. in der Bremer Innenstadt gegründet und fertigte zunächst Kataloge, Zeitschriften und Formulare für Unternehmen und Behörden. 1937 wurde das Unternehmen von der Unterweser Reederei AG Bremen beauftragt, einen Kalender speziell für die Schiffahrt zu entwickeln, der den Befrachtern die Möglichkeit einer langfristigen Terminübersicht bot. Außerdem sollten diese Kalender mit einer illustrierten Reklame verbunden sein. B.C. Heye entwarf und produzierte damit den weltweit ersten Wandkalender mit Drei-3-Monatsübersicht, einem Kalendertyp, der heute in den meisten Büros anzutreffen ist. Ausgeliefert wurde der Kalender unter dem Namen Schiffahrtskalender vorwiegend an Reedereien und schiffahrtsbezogene Unternehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 die Kalender-Herstellung wieder aufgenommen. Ab Mitte der 1950er Jahre nutzen zunehmend auch Unternehmen anderer Branchen diese Mehrmonatswandplaner mit Werbemöglichkeit, woraufhin B.C. Heye im Jahr 1967 den Produktnamen terminic als internationale Schutzmarke eintragen ließ. Im Jahr 2000 firmierte das Unternehmen um und heißt inzwischen wie seine Produkte terminic. Der Betrieb befindet sich heutzutage im niedersächsischen Stuhr bei Bremen.
Ubena: Alles begann 1923 in Bremen, als das kleine Gewürzhaus Runkel & Frischen seine ersten Anfänge unternahm, Gewürze rund um den Globus einzukaufen. Im Zuge des Erfolgs kam 1938 der Markenname Ubena hinzu, benannt nach dem gleichnamigen Dampfer der Ostafrika-Linie. Seitdem steht die Marke für Premium-Gewürze aus aller Welt, aber auch für Visionen: Viel früher als die meisten Konkurrenten entwickelte sich Ubena weiter vom reinen Gewürzspezialisten zum Geschmacksexperten und zuverlässigen Partner der Profi-gastronomie. Einst revolutionierte Ubena mit den Gewürz-Folienbeuteln sogar den Gewürzhandel. Auch die prämierten Ubena-Europagläser setzten neue Standards, womit die Marke ihren Ruf als innovativer Problemlöser der Gemeinschaftsgastronomie zementierte. Im Jahr 2000 wurde Ubena Teil der Fuchs-Gruppe. Die Produktion von Produkten unter der Marke Ubena Gewürze wurde auf die eigenen Werke umgestellt, der Standort in Bremen geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war die Fuchs Gruppe bereits Marktführer in Europa.
Union-Brauerei: 1907 gründeten Bremer Gastwirte eine Brauerei, die 1965 von der Haake-Beck AG übernommen und 1968 wieder geschlossen wurde. Im Dezember 2015 wurde der um ein gastronomisches Angebot erweiterte Betrieb wieder aufgenommen. Die neuen Betreiber sind der Architekt Lüder Kastens und der ehemalige Geschäftsführer der Bremer Brauerei Beck & Co. Markus Zeller.
Universum: Der Grundstein des Universum Bremen wurde 1996 von Professoren der Universität Bremen gelegt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Universum mit seinem walförmigen architektonischen Wahrzeichen zu einem Science Center mit ausgeprägtem Erlebnischarakter, welches in den ersten fünf Jahren knapp 2,5 Millionen Besucher hatte.
Vitakraft: 1837 eröffnete Heinrich Wührmann eine kleine Futtermittelhandlung in Heiligenrode bei Bremen und gilt damit als Grundsteinleger des Unternehmens. Seitdem wurde das Geschäft innerhalb der Familie Wührmann weitergegeben und von Generation zu Generation vergrößert. In der vierten Generation übernahm 1929 Heino Wührmann das Unternehmen. Erstmals schuf er die Grundlagen für eine moderne industrialisierte Form der Herstellung von Heimtiernahrung und machte Vitakraft zur schnell bekannt werdenden Marke. 1937 wechselte der Unternehmenssitz nach Bremen. Die allmähliche Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Einheit Europas nach dem Krieg schuf in der Folge auch für das Familienunternehmen Vitakraft eine gute Chance und Voraussetzung, europaweit zu expandieren. Das Hauptwerk von Vitakraft befindet sich unweit des Autobahnkreuz A1/A27 in Bremen-Mahndorf. 2013 zog sich die Gründerfamilie aus dem operativen Geschäft zurück, und Vitakraft wurde Teil der Firmengruppe Tiernahrung Deuerer.
Weinhaus Bultmann: Seit der Gründung in den 1980er Jahren hat sich Bultmann zu einem der führenden Weineinzel- und -großhändler in der Hansestadt Bremen und der nordwestdeutschen Region entwickelt, insbesondere auch als Spezialanbieter für die Top-Weine Italiens und Südafrikas. Ausgesuchte Weingüter in Spanien, Frankreich, Deutschland, Neuseeland, Chile und Argentinien bilden darüber hinaus eine wertvolle Ergänzung und Abrundung des Portfolios, das kontinuierlich ausgebaut und permanent an die Wünsche ihrer Kunden angepasst wird.
Werder Bremen: 1899 gründeten 16jährige Schüler mit dem Fußballverein Werder von 1899, einem reinen Fußballverein, den Vorläufer des heutigen SV Werder Bremen. Sie hatten bei einem Tauzieh-Wettbewerb einen Fußball gewonnen und mit diesem erstmals auf dem Stadtwerder gespielt, wodurch der Grundstein für den FV Werder Bremen und dessen Namen gesetzt wurde.
Weser Kurier: Die Bremer Nachrichten ist dem Titel nach die viertälteste noch erscheinende Tageszeitung in Deutschland. Durch die Fusion der Verlage F. Pörtner (Die Norddeutsche) aus Bremen-Nord und Carl Schünemann (Bremer Nachrichten) im Oktober 1971, die dann beide Tageszeitungen gemeinsam herausbrachten, konnte sich die wirtschaftliche Situation nicht stabilisieren. 1974 wurden beide Titel vom Weser-Kurier übernommen. Die Norddeutsche wurde 1979 die Regionalausgabe von Weser-Kurier und Bremer Nachrichten. Die Bremer Nachrichten verloren seit den 1980er Jahren nach und nach ihre Eigenständigkeit als Tageszeitung in Bremen. Der gemeinsame Anzeigenteil unter dem Titel Bremer Anzeigenblock für den Weser-Kurier und die Bremer Nachrichten existierte bereits zu der Zeit, als die Bremer Nachrichten noch im Schünemann-Verlag erschienen. Eine eigene Lokalredaktion blieb bis Ende der 1980er Jahre erhalten. Heute sind beide Zeitungen inhaltlich völlig identisch – sie unterscheiden sich nur noch im Namen.
Westhoff Kaffee: Am 15. April 1868 gründet der Bremer Kaufmann Ferdinand Theodor Westhoff ein allgemeines Kommissionsgeschäft. Im Dezember erfolgt die Geschäftsaufnahme mit Kaffee, Tee, Kakao und Kolonialwaren. 1891 firmiert Westhoff als oHG. 1911 übernimmt der Kaufmann Max Wilhelm Ültzen die Firma Gebr. Westhoff. Sein Sohn Johann Georg führt ab 1932 die Firma weiter. Aufgrund des stetig zunehmenden Geschäftsumfanges wird 1959 das Betriebsgelände in Bremen-Vahr bezogen. Die Spezialisierung auf die Belieferung von Cafés, Hotels und Restaurants wird konsequent weiterentwickelt. 1985 wird in Berlin eine neue Produktionsstätte eröffnet.
Wilkens: Carl Wilkens eröffnete 1830 eine Prägeanstalt für Bestecke aus Silber. Daneben prägte er tausendfach Medaillen im Auftrag des bremischen Staates. 1917 übernahm der Urenkel des Gründers den Betrieb und erwarb 1921 die Aktienmehrheit der Bremer Silberwarenfabrik AG. 1969 fusionierte die M.H. Wilkens & Söhne AG mit der Bremer Silberwarenfabrik AG (BSF) zur Wilkens Bremer Silberwaren AG, die bis 1995 selbständig war. Aus der Verschmelzung von Wilkens und BSF zur Zwilling J.A. Henckels in Solingen wurden 2005 Logistik und Vertrieb zusammengelegt, die Herstellung verblieb jedoch in Bremen. 2006 wurde die Manufaktur in Bremen von den beiden Geschäftsführern übernommen, die sich mit dem Unternehmen Zwilling auf eine Lizenz zur Produktion von Silberwaren und dem Edelstahlbesteck der Marke Wilkens Made in Bremen einigten.
Zech Group: Gustav Zech legte im Februar 1909 den Grundstein für die Zech Group. In der Nähe von Breslau im heutigen Polen gründete er eine Baufirma. Nach dem Zweiten Weltkrieg fing die Familie in Bremen als kleiner handwerklicher Betrieb neu an. Gustav Zech wirkte gemeinsam mit Sohn Kurt Zech sen. am Wiederaufbau Bremens mit. 1978 übernahm Kurt Zech mit einem Partner die Geschäfte. Aus der Zechbau entwickelte sich eine Unternehmensgruppe, deren Dach heute die Management-Holding Zech Group GmbH bildet. Im Jahre 2013 wurde die Gustav Zech-Stiftung als eine klassische vermögensverwaltende Familienstiftung gegründet, die in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen investiert. 2019 entstand die Zech Group SE durch formwechselnde Umwandlung der Zech Group AG. 2022 erhielt ein Konsortium aus der Bremerhavener Stahlbauunternehmen Rönner und der Zech Group den Zuschlag zur Übernahme der insolventen Bremerhavener Lloyd-Werft. Neben der insolventen Betriebsgesellschaft Lloyd Werft Bremerhaven GmbH wurde auch die nicht insolvente Besitzgesellschaft Lloyd Investitions- und Verwaltungsgesellschaft mbH übernommen. Zechbau war in Bremen an verschiedenen Großprojekten beteiligt, u.a. am Bau der Westkurve des Weserstadions, am Flughafen Bremen, im Schnoor, an der Universität Bremen, am Universum Bremen (2000), an den Messehallen (2001), beim Umbau am Theater am Goetheplatz und am Polizeipräsidium in der Vahr.
Zeisner Feinkost: Im Jahre 1902 in einem Umfeld wirtschaftlichen Aufschwungs gründete der Bremer Kaufmann Waldemar Zeisner sein Unternehmen. Nach ersten Importen von Feinkostsaucen aus England begann der 31jährige mit der eigenen Herstellung. Dabei kreierte er zusammen mit seiner Frau Juliane jene erlesenen Gewürzmischungen, die nach wie vor den besonderen Geschmack der Zeisner-Saucen bestimmen. Ein Bremer Patrizierhaus im Philosophenweg war die Wiege von Zeisner & Co. Es diente als Produktionsstätte und Kontor bis 1967, als das Unternehmen durch den Umzug nach Grasberg vor die Tore Bremens sich die notwendigen Expansionsmöglichkeiten verschaffte.
Zero: Die Unternehmensgründung erfolgte 1967 durch Detlef Ruddat als Multilabel-Filialist mit vorerst nur einem Laden in Bremen. Gemeinsam mit Reinhard Fischer, der seit 1974 im Unternehmen arbeitete und später Mitinhaber wurde, stellte er das Sortiment bis Ende der 1970er Jahre vollständig auf Eigenmarken um. 1993 wurde die Marke Zero eingeführt. Eine siebenköpfige Designabteilung entwarf jährlich zwölf schmale Kollektionen mit mittlerem Modegrad, die innerhalb von acht Wochen auf den Markt kamen. Das Unternehmen organisierte den Vertrieb vertikal integriert, arbeitete aber auch mit einigen Franchisenehmern. Zero betrieb Ende 1994 insgesamt 38 Läden in deutschen Groß- und Mittelstädten und beschäftigte etwa 350 Menschen. Bis 1998 steig die Anzahl der Läden auf 77 (davon 53 eigene Filialen). Im September 1998 eröffnete Zero im Kaufhof in Heidelberg seinen ersten Shop-in-Shop, drei weitere folgten. In der Saison Frühjahr/Sommer 1999 stieg Zero mit einem Produktkatalog und einem Onlineshop in den Versandhandel ein. Das Unternehmen expandierte weiter ins europäische Ausland, u.a. mit Concession-Flächen in den Kaufhäusern Printemps (Paris) und Magasin du Nord (Kopenhagen). Im Laufe der Jahre wurde das Sortiment breiter aufgestellt und das Netz der Verkaufsorte auf 107 Standorte in Deutschland und 22 im Ausland erweitert. Im Jahr 2001 expandierte Zero außerdem in die Schweiz. 2007 zog das Modeunternehmen schließlich in seinen in einen modernisierten Speicher im Europahafen der Überseestadt. Außerdem wurde hier ein neues Zentrallager gebaut. Zusätzlich erfolgte mit einer eigenen iPhone-App der Einstieg in den Mobile Commerce. Im April 2016 stellte die Zero-Unternehmensgruppe mit etwa 1.000 Mitarbeitenden Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Fischer schied aus dem Unternehmen aus, stattdessen engagierten die Insolvenzverwalter die Manager Urs-Stefan Kinting und Viktor Seuwen. Alle Filialen in Österreich und der Schweiz wurden geschlossen und die Unternehmensgruppe verschlankt. Unter anderem sparte man Transportkosten, indem man Waren aus Asien nicht mehr per Luftfracht, sondern auf dem Seeweg einführte. Im Juni 2018 wurde das Insolvenzverfahren beendet und Zero von den geschäftsführenden Gesellschaftern Kinting und Seuwen übernommen. Zum Jahresanfang 2020 wurde die Betty-Barclay-Gruppe Mehrheitseigentümerin von Zero, Kinting und Seuwen blieben aber Mitinhaber und Geschäftsführer. Im Juni 2021 verließen sie Zero, die Geschäftsleitung übernahmen Birgit Kampmann, Thorsten Luig und Bernd Brodrick. Alle drei kamen von Betty Barclay, betonten aber, Zero weiter unabhängig führen zu wollen.
1×1 Fruchtimport: 1902 gründete Gustav Scipio die Fruchthandel Gesellschaft in Bremen, die Südfrüchte importiert und 1967 die Geburtsstunde der Chiquita-Banane in der Bundesrepublik einläutet. Als erster Großhändler startet das Unternehmen im selben Jahr das Geschäft mit dem bekannten Warenzeichen 1×1. Die zahlreichen Aktivitäten und Unternehmungen der Gruppe wurden 1988 in der ATLANTA Beteiligungsgesellschaft AG zusammengeführt (später ATLANTA AG), die 2008 von der UNIVEG Gruppe übernommen wurde. Seit 2015 gehört UNIVEG zur Greenyard Gruppe und 2017 firmierte das Unternehmen in Greenyard Fresh Germany GmbH um.